Eine gute Nacht

Ein bisschen erinnert es an einen Zoo oder wie man es sich im Regenwald vorstellt – so hört es sich hier in Uganda beim ins Bett gehen und aufstehen an: exotisches Vögelzwitschern, lautes Grillenzirpen, ständiges Frösche-Quacken, das Kreischen von Affen und zwischendurch mal ein Geräusch, das man nicht richtig zuordnen kann. Nur der Hahn, der bei Sonnenaufgang nervtötend zu krähen beginnt, passt nicht in die Atmosphäre…
Besonders nach dem aufregenden Tag gestern, konnte jedoch keine Geräuschkulisse irgendjemanden daran hindern, abends erschöpft einzuschlafen. Nachdem alle vierzehn von uns wohlbehalten bei Stevensons angekommen waren, starteten wir nach dem Abendbrot die überwältigende Aktion des Sortierens der mitgebrachten Geschenke: zu acht waren wir gut drei Stunden beschäftigt, alles in Tüten zu organisieren und nach einem annähernd schlüssigen System im Wohnzimmer zu verteilen. Zu den absoluten Rennern gehörten dabei Kugelschreiber (über 1000 Stück), Fußballtrikots (ca. 100), Zahnbürsten (fast 300) und Spielzeug (unendlich).Die ersten Beutel und Koffer werden jedoch bereits in wenigen Stunden wieder eingepackt. Schon heute Mittag gehen wir für fünf Nächte ins Dorf Boliso. Natürlich ist das mit stark eingeschränktem Komfort verbunden, von Duschen, Toiletten mit Sitzmöglichkeit und Betten werden wir uns vorübergehend verabschieden, genauso von Strom und Internet. Ich freue mich trotzdem unglaublich und bin sehr gespannt.
Eine Bandbreite an Bau-, Schul- und Klinikarbeiten steht uns bevor, doch insbesondere den Begegnungen mit den Menschen dort fiebere ich mit Vorfreude entgegen. Mal sehen, was uns erwartet – ich bin mir sicher, es wird eine wertvolle Zeit, in der wir viele Erfahrungen machen und gleichzeitig viel Spaß haben werden. Da nimmt man auch die Einschränkungen gerne in Kauf – außerdem: das gehört doch alles dazu und sogar Kleinigkeiten werden damit zum Erlebnis... Leute, wir sind in Uganda. :)!
Amy