Mittwoch, Mai 31, 2017

3. Tag in Kasubi - (31.05.2017)


Unmittelbar nach dem Frühstück hatten Siegfried und Tim einen Termin im Flüchtlings-Ministerium um sich dort eine Erlaubnis zu holen im Flüchtlingslager an der Grenze zum Sudan (also ganz im Norden Ugandas) ein Hilfsprojekt zu starten. Zumindest sind sie mit dem Antragsformular drei Behördenstempel weitergekommen. Auch eine "zufällige" Begegnung mit dem parlemenarischen Kommisar läßt Hoffnung wachsen. Betet bitte dafür, dass sie bei unserer Dorftour in dieser Angelegenheit weiter kommen.

In Kasubi trafen wir uns um die begonnen Arbeiten fortzusetzen: das Pförtnerhäuschen konnte in der bewährten Zusammenarbeit fertig gemauert werden, mal sehen wann in unserer Abwesenheit das Dach darauf gebaut wird.
Bis auf zwei, die wir Montag sehen werden, konnten alle Geschenke an 117 Patenkinder verteilt, sowie 22 neue Patenschaften abgeschlossen werden, was allen Beteiligten sehr viel Freude bereitete. Es ist immer wieder schön, die Dankbarkeit zu erleben, für Sachen, die aus unserer Sicht selbstverständlich sind.

Auch die Besuche bei den TAPP-Familien wurden fortgesetzt. Wie gut, dass es heute nicht regnete, so waren die Wege wenigstens einigermaßen passierbar. Da die Wohnungen von der Kasubi-Schule recht weit entfernt waren, ließ sich unser Besuchsdienst auf das Abenteuer ein, mit einem Großraumtaxi zurück zu fahren.
In der Klinik wurden wieder einige Brillen angepasst, wobei wir einigen ins Gewissen reden mussten, damit sie die „Nasenfahrräder“ nicht als Schmuckstück betrachten, sondern als Therapie, die bei falscher Nutzung auch unangenehme Nebenwirkungen haben kann.

Bei einem unserer Fahrer, Sundae, muss sich morgen der 1,5 Jahre alte Sohn einer Operation beim Urologen unterziehen. Denkt bitte auch an ihn in Euren gebeten.
Morgen fahren wir zum Dorf Kabwangasi, am Sonntagabend kommen wir wieder zurück nach Kampala. Bis bald!     Friedbert


Hendrik und Siegfried waren an der Naomi-Froese-Schule und begutachteten die Arbeit und weihten ein neues Namensschild ein.



 




Patenkinder

Wir haben bisher 117 Patenkinder getroffen und 21 neue Patenschaften vermittelt 😀 wir können noch alle Wünsche auf neue Patenkinder erfüllen. Also meldet euch gerne bei uns wenn ihr gerne einem Kind die Chance auf eine Zukunft geben wollt.

Dienstag, Mai 30, 2017

2. Tag in Kasubi - bewegende Begegnungen (30.05.2017)

Gestern abend hat unsere Gruppe Zuwachs durch Hendrik bekommen. Er wurde heute direkt ins kalte Wetter geworfen und durfte alles was man in Uganda an krassen Situationen erleben kann, mitnehmen.

Dutzende von Patenkinder konnten wir heute wieder treffen. Es bewegt zu sehen, was durch diese Beziehung nach Deutschland erreicht und wie vielen Menschen dadurch eine hellere Zukunft ermöglicht wird.

 

Gerhard, Hendrik, Bob und auch Christian waren auf Jajja-(Großmutter)Besuchen.


Harry und Niko bauten weiterhin mit den Einheimischen (zwischendurch auch Elias, Christian und Daniel) an dem  Pförtnerhäuschen. Wir alle wurden aber dann wiederholt vom starken Regengüssen unterbrochen. Sie mussten ihre Arbeit pausieren und fanden danach einen kleinen Swimmingpool vor.


Friedbert traf wieder auf diverse Nöte in seiner Klinik. Unter anderem einen älteren Mann, der erhebliche Probleme beklagte, die aber eigentlich recht einfach zu lösen waren. Wir stellen fest, dass unser Denken und unsere Logik sich von der der Ugander sehr unterscheidet.

Wir (Jannice, Daniel, Elias, Olli und ich) mussten das Treffen der Patenkinder für längere Zeit unterbrechen, einfach weil der Regen auf dem Dach so laut war, dass es unmöglich war sich zu unterhalten.

Ich persönlich hatte drei besondere Begegnungen:
Daisy war da! :) Mein zweites Patenkind aus Uganda. Sie hatte starke O-Beine als ich sie vor Jahren als kleines Mädchen traf, sodass sie nicht gehen konnte. Durch die Patenschaft konnten ihre Beine gerichtet werden und inzwischen kann sie laufen und ist schon groß gewachsen. Es ist immer wieder überwältigend sie so freudestrahlend und glücklich zu sehen. Mein Herz hüpft jedes Mal vor Freude wenn ich sie sehen darf.

Ganz besonders war dieses Mal, dass Daisy mir ihr zu Hause zeigte. Ich traf ihre ganze Familie und konnte sehen wie sie lebt. Es war - wie immer in solchen Wohnungen - einerseits wieder ernüchternd zu sehen, in welchen Verhältnissen unsere Kinder doch leben. Aber dann ist es so wundervoll zu spüren wie glücklich und dankbar sie für alles sind, was sie haben. Auch wenn es nur ein Bett für 7 Personen ist. Da hat unser Leben in Deutschland gleich eine ganz andere Bedeutung.


Moses dagegen hat seit einigen Jahren Probleme mit seinen Augen aufgrund einer Allergie. Als ich ihm letzte Woche in der Naomi-Froese-Schule begegnete fiel mir auf, dass er mich nicht bemerkte, obwohl ich direkt auf ihn zu ging. Seine Augen wirkten glasig. Erst nachdem ich ihn ansprach erkannte er mich.
Dann fuhr Generous mit ihm zu einem speziellen Augenarzt um ihn untersuchen zu lassen und brachte mir heute die Diagnose. Ein Auge ist blind - es scheint nichts mehr machbar zu sein. Dabei ist er erst 14 Jahre alt und möchte so gerne Arzt werden. Um sein zweites Auge zu retten benötigt er Medikamente und eine spezielle Linse. Wir hoffen jetzt auf einen weiteren Arzt, der hier eventuell noch kompetenter helfen kann. Diese Situation hat mich sehr mitgenommen. Moses tut es so leid, dass er wegen seiner Augen so schlecht in der Schule ist, dabei kann er ja nichts dafür. Ich weiß, dass er sein bestes gibt und bin stolz auf ihn. Nachdem er das gehört hatte erschien ein wundervolles Lächeln in seinem Gesicht und es schien ihm eine große Last abgefallen zu sein.

Fast zu Tränen gerührt hat mich der kleine Rahim. Mit seinen 5 Jahren hat er ein schweres Schicksal zu ertragen. Er kam mit einem Wasserkopf und offenem Rücken zur Welt. Das bedeutet, dass die Nerven in seinem Rücken nicht richtig zusammen gewachsen waren, deshalb kann er weder seine Beine noch das urinieren kontrollieren, sodass er Physiotherapie und Windeln benötigt. Das ist für die Mutter, die mit ihm alleine ist, sehr belastend. Sie muss ihm ca. fünf Mal täglich die Windeln wechseln und ihn überall hintragen. Als ich die Patenschaft 2013 übernahm wussten wir nicht, wie lange Rahim überhaupt leben würde. Aber er kann nun an etwas abgestützt selber stehen und vor allem normal sprechen! Er schrieb sogar einige Wörter auf. Das beeindruckte mich am meisten, weil niemand dachte, dass er solche Fähigkeiten hätte - und das mit 5....

Und schon ist wieder ein Tag des Workcamps vorüber. Noch eine Woche, dann geht es wieder zurück nach Deutschland.

Grad beim Schreiben bellen die Hunde wieder laut und eine Fledermaus fliegt hier über meinem Kopf hin und her... wer weiß wie sie ihren Weg ins Haus gefunden hat... aber das ist Afrika :) - wir sind sehr gerne hier und erleben viel besonderes!

Montag, Mai 29, 2017

1. Tag in Kasubi (Montag 29.05.2017)


Heute waren wir in Kasubi. Beim Rundgang sahen wir die Büros amerikanischen, kanadischen und deutschen Patenschaftswerke, sowie die Primary und Secondary Schulen. In etlichen Klassen bekamen wir spontan etwas vorgesungen.



Im Anschluss durften wir uns in den folgenden Arbeitsbereichen engagieren:

Nico & Harry und drei einheimische Handwerker haben, in Handarbeit, mit Hammer & Meißel eine Natursteinmauer eingerissen wo ein Pförtnerhäuschen morgen gebaut werden soll; in Deutschland wäre das eine Arbeit von kaum einer Stunde mit einem Presslufthammer. Aber da hätte es auch keine fröhlichen Pausen - Gespräche bei einer Tasse von Nicos gutem Cappuchino gegeben.

 
 
 

Anka, Jannice, Olli, Christian, Daniel, Gerhardt und Elias beschenkten 49 Patenkinder, zusammen mit den einheimischen MitarbeiterInnen. An einem Tisch wurden die Geschenke ausgegeben und an drei weiteren Tischen die Kinder mittels Dolmetscher interviewt, fotografiert und alles dokumentiert. Da gab es wieder viele fröhliche Gesichter, die Zusammenarbeit klappte auch hier hervorragend.

 


In der Klinik kämpfte ich mich durch eine beachtliche Krankheitswelle der Vor- und Hauptschulkinder, da heute der erste Schultag nach den Ferien war.

Auf dem Rückweg brauchten wir wegen der Staus wesentlich länger als in der letzten Woche, wo kein Unterricht stattfand.

Allen Lesern wünschen wir eine gesegnete Woche!  Friedbert