Am Freitag ging es um 07:00 Uhr für unsere internationale Reisegruppe auf den Weg: Vier Amerikaner, zwei Deutsche und ein afrikanischer Guide.
Unser erster Stop war der Rinho-Park im Nord-Westen Ugandas. Nach ca. 2,5 Stunden Fahrt, kamen wir mit großen Erwartungen vor Ort an und nach einem kurzen Briefing ging es auch schon los. Die wichtigste Regel war eigentlich nur, "Wenn ein Nashorn auf euch zu kommt, lauft und versteckt euch hinter Bäumen oder Büschen."
Das erste Nashorn begegnete uns direkt nach Beginn der Tour, ganz seelenruhig auf der "Straße", während seines Revierrundgangs. Es schien nicht sonderlich beeindruckt von uns gewesen zu sein und setzte seinen Rundgang fort ohne uns eines Blickes zu würdigen.
Nach dem wir ein paar Minuten gefahren waren, ließen wir das Auto stehen und gingen zu Fuß weiter. Den Nashorn-Pfaden hinterher, bekamen wir sogar den seltenen Anblick einer kleinen Nashorn-Familie, ca. 10 Meter von uns entfernt.
Wir streiten immernoch über die genau Zusammensetzung der Familie (Baby, Schwester, Mutter, Tante, Onkel, usw.), sind uns jedoch einig, dass zwei jüngere dabei waren. Das kleinste war fünf Monate alt und das zweite war zwei Jahre alt. Wie Kinder nunmal so sind, waren sie die ganze Zeit am spielen und toben und haben sich gegenseitig mit den Nasen in die Seite gerammt, bis die Eltern (...oder was es letztendlich auch war ;) ) genug hatten und sie voneinander trennten. Zwischenzeitlich kamen sie sogar in unsere Richtung gerannt, woraufhin wir alle erstmal ein paar Meter zurück wichen.
Den Rundgang fortgesetzt sahen wir noch ein paar weitere Nashörner die sich aufgrund der Hitze jedoch nur im Schatten aufhielten, bzw. schliefen.
Unser nächster Stop war unsere Schlafstätte, die Lodge Paraa Uganda bei den Murchinson-Falls, bei welcher wir in den Abendstunden nach einer Fahrt mit der Fähre über den Niel eintrafen. Super Zimmer, Essen und Angestellte, die für unser Wohl sorgten.
Am Samstag morgen ging es um 06:00 Uhr (bei noch finsterer Nacht) auf in die "Savanne". Das etwa 50.000 km² große Areal des National-Parks beherbergt "Die großen 5" Ugandas: Löwen, Büffel, Leoparden, Nilpferde und Elefanten. Zu unserem Glück haben wir vier der fünf gesehen und das sogar näher als gedacht, bzw. als sonst üblich.
Aus dem offenen Dach unseres Vans heraus, haben wir in der Ferne zwei Löwinnen neben dem Weg gesehen und haben uns diesen langsam und mit so leisem Motor wie möglich genähert, bis wir plötzlich zu unserem Guide riefen:"Stop, Stop. There is a Lion!"
Einen Meter neben dem Van lag eine Löwin im Schatten eines Busches und betrachtete uns mit müden Augen, als hätten wir sie aus dem Schlaf gerissen. Ein paar faszinierende Augenblicke und Fotos später gesellten sich insgesamt vier Löwinnen zusammen in die Sonne und lagen da wie Hauskatzen: Auf dem Rücken mit den Pfoten in der Luft. Einfach nur Atemberaubend!
Auf der weiteren Tour im Auto sahen wir einen wunderschönen Sonnenaufgang, Giraffen aus nächster Nähe, eine riesen Horde an Gazellen, eine Hyäne die Reste aß, Büffel, Nilpferde in der Ferne im Wasser und diversen Vögel, wie zum Beispiel einen Weißkopfseeadler und das Wappentier Ugandas: den Kronen-Kranich.
Später ging es mit dem Boot auf dem Wasserweg weiter. Hier sahen wir dann unzählige Nilpferde aus nächster Nähe mit ihren Grunzgeräuschen und die ersehnten Elefanten. Eine große Horde aus bestimmt 15 Tieren, die am Wasser stand, trank und sich mit diesem ebenfalls abkühlte. Faszinierende Tiere!
Während der Bootsfahrt sahen wir noch weitere Weißkopfseeadler und Königsfischer. Hinzu kamen noch eine kleine Gruppe von Krokodilen die sich am Ufer im Schatten der Sträucher aufhielten, von ca. 2,5 Meter länge. Als wir ihnen zu nahe kamen verschwanden sie jedoch ins Wasser und ins Gebüsch.
Die letzten Meter (oder auch Kilometer) zu den Murchinson-Falls legten wir zu Fuß zurück. Entlang von Abhängen und überragenden Aussichten auf den Wasserfall, ging es auf und ab bei unausstehlicher Hitze. Wenn hier mal absolut kein Lüftchen weht, ist die Luft so erdrückend, dass man sofort anfängt zu schwitzen.
Oben angekommen wurden wir für unsere Mühen jedoch belohnt, mit einem atemberaubenden Strom aus Tonnen von Wasser. Nach ein paar Minuten des Genießens, einigen Fotos und einem T-Shirt Wechsel am Auto ging es auf den Rückweg.
Die letzten paar Stunden im Auto waren ziemlich unbequem aber haben sich für die Eindrücke, Tiere und Fotos definitiv gelohnt!
Die Safari war ein voller Erfolg und wir sind alle lebendig bei Stevensons angekommen. ;)
LG Mathis
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