Freitag, April 29, 2016

Auf nach Mawanga


Ein langer Tag liegt hinter uns. Wir hatten immer noch in der gleichen Unterkunft geschlafen, wie die letzte Nacht, sind heute aber an einen anderen Ort gefahren. In Mawanga waren wir in einer Klinik, wo wir an verschiedenen Stellen unsere Fähigkeiten einsetzen konnten.


Eine Gruppe kümmerte sich um die Patienten, dabei wurden viele Medikamente verteilt, die wir mit den Spenden finanzieren und mitbringen konnten. Jannice hat mit einem Einheimischen zusammen ein Seminar für Familienplanung gegeben. Dann gab es einiges an Bauarbeiten zur Auswahl. Dabei waren Malerarbeiten, der Bau von Säulen, das Mauern einer kleinen Mauer um einen Baum herum und noch ein paar andere Kleinigkeiten.


Wir teilten uns in die Gruppen auf und trafen uns zum gemeinsamen Mittagessen wieder. Dabei fand ein guter Austausch statt und das Essen war fabelhaft. Wir fühlen uns sehr gut aufgenommen hier und sind dankbar für die Zeit. Das Wetter spielte auch super gut mit. Eine Maurerarbeit und die Malerarbeiten konnten abgeschlossen werden und auch die anderen hatten einen guten Tag. Jannice war zufrieden mit dem Seminar und das Klinikteam konnte viele Patienten behandeln. Nadja hat eine Menge Kinder in die Malerarbeiten integriert und hatte eine Menge Spaß. Micha und Christian haben mit den Kindern um die Wette geschaufelt und sie in den Schubkarren umher gefahren.


Immer wieder hören wir von besonderen Schicksalen. Oft kann man mit sehr wenig Geld Menschen schon sehr lebensverändert helfen, manchmal wird schon mit 20€ ein Leben gerettet. Das ist sehr bewegend und für uns kaum vorstellbar wie einfach Hilfe oft sein kann.


Ich hatte ein Gespräch mit einem Pastor. Er dankte mir für den Segen, den wir ihnen bringen. Er sagte mir, dass sie merken, wie viel die Menschen hier uns bedeuten und wie dankbar er ist, dass wir unsere Zeit und unser Geld geben, um hier bei ihnen zu sein und so viel Hoffnung zu bringen. Diese Begegnungen, mit den Menschen hier, die ihr Leben ganz dieser Arbeit widmen, sind sehr beeindruckend.


Viele, die selber Patenkinder waren, geben all das zurück, was sie durch unsere Arbeit, durch Patenschaften und andere Unterstützung bekommen haben. Die Möglichkeit zu leben, aufzuwachsen, zur Schule zu gehen und zu lernen… die haben hier nicht viele. Wir haben so viele Kinder gesehen, die keine Kleidung tragen, sondern mehr Loch als Stoff. Stefan meinte, er würde die Fetzen nicht mal als Putzlappen in der Garage verwenden.


Der Klinik konnten wir Geld zur Unterstützung dort lassen. Hilfe zur Selbsthilfe heißt es wieder im großen Stile. Die Klinik hat ein großes Grundstück, auf dem sie eine Obstplantage anlegen möchten um sich finanziell alleine halten zu können. Für das Anlegen dieser Plantage haben sie nun eine gute Grundlage. Im ersten Jahr könnten sie schon einen guten Ertrag erwirtschaften. Es ist immer hoffnungsvoll zu hören, wenn sich die Menschen hier Gedanken machen, wie sie so eine Community vorwärts  bringen können, wenn sie sich selber investieren, mit Zeit und Energie. Das macht deutlich, dass wir immer wieder viel Hoffnung bringen können.


Wieder mal geht ein Tag mit so vielen Eindrücken zu Ende. Alle sind kaputt und ergriffen von dem was wir erleben durften. Eher nachdenklich als fröhlich habe ich daher diesen Beitrag für heute verfasst. Immer wieder wünschte ich mir, wir könnten allen Kindern hier eine Patenschaft vermitteln, jedem Kind ermöglichen zur Schule zu gehen und jeden Tag etwas zu Essen zu bekommen.
Wenn du (oder sie) das jetzt liest und jemals den Gedanken hattest eine Patenschaft zu übernehmen, dann ist das jetzt eine gute Gelegenheit. Nur wenn die Kinder hier die Chance haben eine Schulbildung zu erhalten, gesund aufzuwachsen und nicht an Hunger oder Krankheit zu leiden, dann kann sich hier etwas in Uganda verändern, denn nur dann können sie alt genug werden um sich für ihre Mitmenschen zu engagieren, vielleicht sogar in die Politik zu gehen und etwas am System zu verändern. Wir müssen ganz am Anfang anfangen um etwas langfristig verändern zu können.

Anka

Donnerstag, April 28, 2016

Endlich dürfen wir arbeiten!



Nach dem wir unseren Geist bei der Bibelarbeit und unseren Körper bei einem reichhaltigen Frühstück gestärkt hatten, begaben wir uns in das 10 Autominuten entfernte Kirongero.
Dort gab es erst einmal eine ausführliche Besichtigung der Projekte:
  •     eine Vorschule bis zur 3. Klasse,                                                               
  •     eine Grundschule von der 1. bis zur 7. Klasse, zusammen 500 Schüler,
  •     ein großes Gelände mit vielen Spielmöglichkeiten für die Kinder, einschl. Karussell, Rutschen, Schiffsschaukel, Klettergerüsten und Billardtisch,
  •     Schwangeren- und Kindervorsorge, einschl. Hausbesuchen, um dort auf Verbesserungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen,
  •     und einer Klinik, mit Labor, Entbindungsraum, Ambulanz und stationärem Bereich für Männer und Frauen.
  • Natürlich gehört auch eine Kirche und das TAPP (Unterstützung für HIV-Positive) – Programm mit dazu.
In der Klinik durften wir den Krankenpfleger unterstützen und bekamen diverse Krankheiten zu sehen, vom Hauttumor, über ein Leistenbruchrecediv in den Hodensack, Nierenbeckenentzündung, Augenbindehautentzündung, Wurmerkrankung, Atemwegsinfektionen, Malaria, geistige Behinderung, hohem Blutdruck, Diabetes, altersbedingte Knochenerkrankungen, Hals- und Ohrinfektionen bis hin zu  einem Patienten mit grauem Star und einer Patientin mit Verdacht auf einen Schenkelhalsbruch, die letzteren beiden vermittelten wir allerdings in ein Krankenhaus.

Während sich die einen im Krankenzimmer nützlich machen durften, fuhr eine kleine Gruppe zu den anstehenden TAPP Besuchen. Darunter auch ich, Stefan aus Werneuchen (bei Berlin) – zum ersten male dabei. Schon die Anreise forderte uns. Mitten im unwegsamen  Gelände verloren wir ein Rad.  Gottseidank war es nur das  Reserverad. Nach kurzer Pause konnte das verloren gegangene Teil wieder montiert werden. Was dann jedoch kam, sprengte jede mir vorzustellende Erwartung.  Wir wurden von einer Familie, bestehend aus Mann und Frau mit insgesamt 8 Kindern empfangen. Der Mann und die Frau haben Aids, die Kinder scheinen gesund zu sein. Die Familie lebt in extrem armen Verhältnissen, die Lehmjurte beherbergt ein altes kleines Bett für die Erwachsenen, die 3 Kinder im „Haus lebend“ schlafen auf einer Kokosmatte. Neben 2 Kleidungsstücken gab es nichts. So viel bittere Armut, gepaart mit den gesundheitlichen Problemen, der sozialen Ausgrenzung, bedarf schon einer besonderen Herausforderung. Umso wichtiger unser Besuch.  Neben den mitgebrachten dringend benötigten Sachen wie Kleidungsstücke, Schuhe, Lebensmittel, aber auch ein wenig Spielzeug, konnten wir zeigen, dass sie nicht alleine sind. Gerade diese so wichtige Geste und die ungezügelte Dankbarkeit der zu besuchenden Menschen hat mich tief berührt. Die Freude in den Augen, für einen kurzen Moment Glück zu empfinden – bei vergleichsweise so wenig Aufwand für uns, hinterlässt tiefe Spuren. Ich werde diesen Moment in meinen Leben nie vergessen.
Unsere Zeit erlaubte uns noch zwei weitere Besuche. Diesmal war ich jedoch emotional etwas besser vorbereitet.

Moin moin hier ist der Micha.
Ein be- sonderes Highlight war heute noch der Kauf und die Übergabe von fünf lebenden Ziegen an diese besonders arme und bedürftige Familien (die bei TAPP besuchten). Die Ziegen wurden von Spendengeldern aus unserem Freundeskreis ermöglicht wofür ich mich herzlich bedanken möchte. Die Dankbarkeit der Empfänger war jedenfalls überschwänglich und machte uns glücklich in eurem Namen Gutes getan zu haben.
Ebenfalls konnten wir einen Trikotsatz an die Kinder der Schule übergeben, wodurch nun einen ganze Mannschaft junger Spieler wild über den Platz toben kann.

Mittwoch, April 27, 2016

Ab aufs Dorf...

 
Der Tag begann um 7.20 Uhr mit einer Bibelarbeit auf dem Balkon, mit dem wundervollen Blick zum Victoriasee, ein Graupapagei saß auf einem Baum direkt vor uns! Wir beschäftigten uns mit dem 1. Kapitel des Markusevangeliums, und entdeckten einige neue Aspekte, die uns bisher noch nicht aufgefallen waren.
8.00 Uhr das übliche Frühstück mit gebuttertem Toast, Müsli und natürlich frischem Obst satt, was in der „Perle Afrikas“ gewachsen war.

Die Sachen für die nächste Woche waren schnell zusammen- gepackt, aber bis alles auf und in den Autos verstaut war, und wir dann endlich losfahren konnten, dauerte dann doch noch bis 11.30 Uhr.
In Jinja gabs Pause & Mittagessen, diesmal in einem sehr gepflegten Restaurant,  internationale Küche, aber natürlich auch Fisch aus dem Nil, Security (Bewachung mit geschulterten Gewehren inclusive).
Anschließend machten wir einen Abstecher zu den Nilquellen, dort erwartete uns eine  eindrucksvolle Bootsfahrt, viele verschiedene Vögel, ein großer Leguan und ein paar Affen; die Markierung für den Punkt, wo der Nil beginnt durfte natürlich nicht fehlen.
Weiter auf der von vielen Lastern befahrenen Straße, Richtung Kenia, zu unserem Quartier in Bugiri, was wir noch rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit erreichten. Ein sehr schönes Gästehaus, mit Licht, fließend Wasser und Bad bei jedem Zimmer ist für die nächsten 3 Nächte unser Heim.
Abendbrot: ein schmackhafter Mix aus internationaler und einheimischer Küche.
GOTT befohlen Friedbert

Dienstag, April 26, 2016

Logistik-Lager XXL

In Deutschland liegt Schnee und wir saßen in der Sonne - na gut, nachdem wir den Regen abgewartet hatten. ABER die Sonne kam raus und hat uns glücklich gemacht :) Miese Stimmung hat hier einfach keine Chance.

 

Was ist heute? Tag der Logistik, genau ;)
Nach einem gemütlichen Frühstück haben wir die Priorität A Aufgabe abgearbeitet: wir haben die Patengeschenke sortiert, parallel wurden die Spenden ausgepackt. Für die TAPP Besuche im Dorf wurden am Nachmittag dann die ersten Taschen gepackt. Aber zunächst erfuhren wir nach dem Mittagessen was uns an den nächsten Tage erwarten soll. Das Packen der Sachen hörte aber gefühlt nicht auf. Immer wieder durften kleine Verschnaufpausen eingelegt werden. Die Vorbereitung für die Dorftouren nahmen dann ihren Lauf, also wieder Sachen packen. Aber diesmal für jeden selber. Das tat der Stimmung hier in der Runde aber keinen Abbruch, die ist nämlich WUNDERBAAAR. :)


Das Essen ist auf jeden Fall wieder mal super lecker und wir freuen uns alle riiiesig auf den Abwaschdienst... nicht... Der Plan dafür war fix erstellt und schon standen die ersten in der Küche und wuschen ab. Und natürlich haben wir auch dabei immer ein Lächeln im Gesicht, wie kann es hier auch anders sein. Die unfassbar mega tolle Massage hat natürlich ihren Teil dazu beigetragen :)

Alle reißen sich heute um die Arbeit, der Typ der neben mir sitzt fühlt sich schlecht dabei. :D Ich hoffe, dass er morgen da etwas mehr Kette gibt ;)
"Kette Kette, ich höre hier immer Kette, ich hab mein Fahrrad doch gar nicht dabei!"

Ende erster Akt

Zweiter Akt


Als ich hier in das Haus kam fühlte ich mich direkt wieder wie zu Hause (da es mein fünfter Besuch ist, wohl auch kaum ein Wunder). Aber es gibt immer wieder Neues zu erleben und zu sehen. Vor allem war die Freude groß Colleen endlich wieder zu sehen, die die letzten zwei Jahre nicht hier sein konnte. Sie endlich wieder als Gastgeberin dabei zu haben ist so wertvoll. Aber wir freuten uns natürlich auch über unseren Gastgeber Tim und die anderen Mitarbeiter des Hauses, von denen wir aber noch nicht so viele getroffen haben.

Ende zweiter Akt





Dritter Akt
Jetzt sitz ich hier und weiß nicht weiter (ich bin einer der Neuen). In großer Runde wurde genauer der morgige Tag und die Abreise durch gesprochen. Wir sind gespannt auf was für Abenteuer uns Gott losschickt und hoffen auf SEINE Unterstützung. Für mich ist es eine tolle Aufnahme in die Gruppe und hier bei unseren Gastgebern in Kampala gewesen. Es ist schon überwältigend zu sehen wie schnell es hier dunkel wird.

Ende dritter Akt

Abschlussakt

*sing* Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät? */sing*
Oh nein... wir sind müde und bevor wir noch mehr dummes Zeug schreiben um euch zu erheitern, suchen wir jetzt noch ein paar lustige Bilder aus und posten sie.

Noch eine Vorschau auf die nächsten Tage:
- Es wird irgendwann eine Vorstellungsrunde von uns allen geben, wo jeder ein paar Sätze über sich schreibt, damit ihr uns auch ein wenig kennenlernt.
- Ab morgen sind wir unterwegs und besuchen diverse Orte. Es könnte sein, dass da der Blog nicht so gut gepflegt werden kann, wir wissen nicht, ob wir irgendwo Internet haben werden. Aber seid nicht traurig, wir geben alles und kommen wieder ;)

Christian & Anka


Ps: Spezieller Service für Thea Lisanne: hier das gewünschte Wolken-Bild



















Epilog

Sanna: "Ich habe da auf der Terasse gesessen und wollte lesen, dann sah ich neben mir eine Mücke sitzen, wollte sie entfernen und dabei stellte ich fest, dass sie schon voll getankt war. Mit meinem Blut! Sie war sternhagel voll und dachte bei meinem Blut nur "jamjam".  Frage was ist ein gutes Mittel gegen Blutflecken?"
Tankpreller werden überall bestraft.

Montag, April 25, 2016

Abflug mit einer großen Überraschung... ;)



Das geht ja bestens aus Hannover heute für uns los! Wir sind alle gut durch Check-In und Security gekommen trotz Obama-Besuch.  …Und jetzt hat man uns sogar ein Upgrade in diese Maschine angeboten ;) :

Montag, April 18, 2016

Und schon wieder geht’s los… nach Uganda!



10 Jahre sind es dieses Jahr – und die 15. Arbeitsgruppe nach Afrika, die ich organisieren durfte.  Jede Reise war besonders und hat wesentliche Hilfsarbeit geleistet. Vor allem Schulen, Kliniken, Kirchen… und Menschen haben so neuen Lebensmut gefasst. Ja, in Afrika brauchen die Menschen das noch viel mehr als bei uns.  Danke für eure treue Unterstützung!
Motiviert, Dienst- und Lernbereit suchen wir die letzten Dinge für den Einsatz zusammen. Da wir (Deutschen) Hilfe gern messen möchten:  Diese Gruppe bringt 13.000 Euro an Projektgelder nach heutigem Stand und dazu noch viele hochwertige Spendengüter in seinen Koffern mit. Dazu werden bestimmt wieder wenigstens ein Dutzend Patenschaften neu begonnen werden (das ist mit einer Geldziffer gar nicht zu bewerten!), weitere gezielte Spontanhilfen geleistet und hunderte Menschen medizinische Behandlung erfahren. Und dann haben wir über 100 (!) der über 800 Patenkinder in Uganda wieder ganz persönlich vor uns stehen: Weil Du, sein Pate, ihr/ihm durch uns eine kleine Spende oder ein Geschenk mitgegeben hast. Diese Bilder werden mal wieder die schönsten - da bin ich mir sicher.
Willst DU noch mitreisen?  Es geht!:  Wenigstens mit einer kurzentschlossenen Spende.  
  • Wir werden einer Dorfschule ohne festen Fenster und Türen eben diese verpassen,
  • Zwei Kliniken mit neuen Verbrauchsmaterialien ausstatten und Hunderte von Behandllungen vor Ort selbst durchführen,
  • Einer Kirche ein neues Dach bauen.
Und noch einiges mehr, sollte das Spendenbarometer weiter steigen.
Hierhin überwiesen bekommst Du für Deinen nächsten Steuerbescheid eine Spendenquittung:
Spendenkonto: KHW-Global-Care; Verwendungszweck: Uganda Workcamp + „SPENDERNAME“  IBAN : DE26 2019 0003 0000 2121 56   BIC: GENODEF1HH2
Die vielen Bilder dieser und weiterer Projekte sowie alles weitere über unsere Jubiläumsreise erhältst Du hier in Kürze – ab Montag, den 25.4.2016!  Und jetzt müssen wir erstmal weiter packen gehen...