Ein langer Tag liegt hinter uns. Wir hatten immer noch in
der gleichen Unterkunft geschlafen, wie die letzte Nacht, sind heute aber an
einen anderen Ort gefahren. In Mawanga waren wir in einer Klinik, wo wir an
verschiedenen Stellen unsere Fähigkeiten einsetzen konnten.
Eine Gruppe kümmerte sich um die Patienten, dabei wurden viele Medikamente verteilt, die wir mit den Spenden finanzieren und mitbringen konnten. Jannice hat mit einem Einheimischen zusammen ein Seminar für Familienplanung gegeben. Dann gab es einiges an Bauarbeiten zur Auswahl. Dabei waren Malerarbeiten, der Bau von Säulen, das Mauern einer kleinen Mauer um einen Baum herum und noch ein paar andere Kleinigkeiten.
Wir teilten uns in die Gruppen auf und trafen uns zum gemeinsamen Mittagessen wieder. Dabei fand ein guter Austausch statt und das Essen war fabelhaft. Wir fühlen uns sehr gut aufgenommen hier und sind dankbar für die Zeit. Das Wetter spielte auch super gut mit. Eine Maurerarbeit und die Malerarbeiten konnten abgeschlossen werden und auch die anderen hatten einen guten Tag. Jannice war zufrieden mit dem Seminar und das Klinikteam konnte viele Patienten behandeln. Nadja hat eine Menge Kinder in die Malerarbeiten integriert und hatte eine Menge Spaß. Micha und Christian haben mit den Kindern um die Wette geschaufelt und sie in den Schubkarren umher gefahren.
Immer wieder hören wir von besonderen Schicksalen. Oft kann
man mit sehr wenig Geld Menschen schon sehr lebensverändert helfen, manchmal
wird schon mit 20€ ein Leben gerettet. Das ist sehr bewegend und für uns kaum
vorstellbar wie einfach Hilfe oft sein kann.
Ich hatte ein Gespräch mit einem Pastor. Er dankte mir für den Segen, den wir ihnen bringen. Er sagte mir, dass sie merken, wie viel die Menschen hier uns bedeuten und wie dankbar er ist, dass wir unsere Zeit und unser Geld geben, um hier bei ihnen zu sein und so viel Hoffnung zu bringen. Diese Begegnungen, mit den Menschen hier, die ihr Leben ganz dieser Arbeit widmen, sind sehr beeindruckend.
Viele, die selber Patenkinder waren, geben all das zurück,
was sie durch unsere Arbeit, durch Patenschaften und andere Unterstützung
bekommen haben. Die Möglichkeit zu leben, aufzuwachsen, zur Schule zu gehen und
zu lernen… die haben hier nicht viele. Wir haben so viele Kinder gesehen, die keine
Kleidung tragen, sondern mehr Loch als Stoff. Stefan meinte, er würde die
Fetzen nicht mal als Putzlappen in der Garage verwenden.
Der Klinik konnten wir Geld zur Unterstützung dort lassen.
Hilfe zur Selbsthilfe heißt es wieder im großen Stile. Die Klinik hat ein
großes Grundstück, auf dem sie eine Obstplantage anlegen möchten um sich
finanziell alleine halten zu können. Für das Anlegen dieser Plantage haben sie
nun eine gute Grundlage. Im ersten Jahr könnten sie schon einen guten Ertrag
erwirtschaften. Es ist immer hoffnungsvoll zu hören, wenn sich die Menschen
hier Gedanken machen, wie sie so eine Community vorwärts bringen können, wenn sie sich selber
investieren, mit Zeit und Energie. Das macht deutlich, dass wir immer wieder
viel Hoffnung bringen können.
Wieder mal geht ein Tag mit so vielen Eindrücken zu Ende. Alle sind kaputt und ergriffen von dem was wir erleben durften. Eher nachdenklich als fröhlich habe ich daher diesen Beitrag für heute verfasst. Immer wieder wünschte ich mir, wir könnten allen Kindern hier eine Patenschaft vermitteln, jedem Kind ermöglichen zur Schule zu gehen und jeden Tag etwas zu Essen zu bekommen.
Wenn du (oder sie) das jetzt liest und jemals den Gedanken
hattest eine Patenschaft zu übernehmen, dann ist das jetzt eine gute
Gelegenheit. Nur wenn die Kinder hier die Chance haben eine Schulbildung zu
erhalten, gesund aufzuwachsen und nicht an Hunger oder Krankheit zu leiden,
dann kann sich hier etwas in Uganda verändern, denn nur dann können sie alt
genug werden um sich für ihre Mitmenschen zu engagieren, vielleicht sogar in
die Politik zu gehen und etwas am System zu verändern. Wir müssen ganz am
Anfang anfangen um etwas langfristig verändern zu können.
Anka
1 Kommentar:
Vielen Dank für die Eindrücke, an denen wir teilhaben dürfen!
Ganz liebe Grüße an euch alle,
Amy
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