Freitag, März 28, 2008

Nur die Harten Komm'n in'n Garten

Die Nacht auf dem Land war trocken und so standen Nico und Walter um 7.10 Uhr vor dem Zelt und riefen nach Arbeit. Diesen Wunsch erfüllte Tim nur zu gern. Nachdem die Männer nach dem großen Regen am Vortag schon fleißig gearbeitet hatten, wurde heute schon das erste Wellblech vor dem Frühstück aufs Dach genagelt. Das neue Dach reflektierte die ersten Sonnenstrahlen und ist nun von Weiten sichtbar. Beim Früchstücke verkündete Tim, dass bis 10Uhr das Dach fertig werden würde. Das machte uns zwei verbliebenen Frauen ganz schön Dampf. Zunächst ging`s in die fünfte Klasse zum Geographieunterricht. Ein Klasse mit 135 Schülern zu unterrichten, die kaum Platz zum Sitzen auf dem Boden hatten, geschweige denn eine Schulbank, war wirklich eine neue Erfahrung. Die Kinder waren hochmotiviert, aber wie oft kann ein Kind bei dieser Schülerzahl pro Stunde eine Äußerung machen? Und wir in Deutschland stöhnen, wenn mehr als 25 oder 30 Schülerin jeder klasse sind. Anschließend ging es in die Klinik, wo wir für die Klinik und das Personal einige Geschenke verteilten, bevor wir die letzten Zelte abbauten, Isomatten und Schlafsäcke zusammen rollten und in die Autos packten. Um 10 Uhr ugandische Zeit (d.h. 11.15 Uhr auf unseren Zeitmessern), begann dann unsere „kleine“ Verabschiedungsfeier mit knapp 1000 Kindern und 20 Lehrern und Hilfskräften . Die Kirche, die uns bisher doch fast überdimensioniert erschien, war genauso voll wie vorher der Klassenraum. Aber nachdem das Dachbauprojekt erst im Regen zu ertrinken schien, waren wir um so dankbarer, dass es nun doch noch so schnell fertig geworden war- zumal die Kirche nun als zusätzlicher Klassenraum genutzt werden kann. Wir hatten also viel Grund zur Dankbarkeit.Die Rückkehrer vom Vortag verbrachten den Tag in der Kassubischule. Einerseits gab es noch sooo viel zu streichen!!! Anderseits gab`s einen spontanen Musikworkshop für den Grundschulchor. Frank als Musiker und Audrey als „Vortänzerin/ Bewegungsanimateurin“ waren ein starkes Team, wenn auch Audrey den sich ausbreitenden Muskelkater schon beim Abendessen spürte.
Das Kirchbauteam kam schon um 18.15 Uhr nach Kampala zu Stevensons zurück. Nach zwei Tagen bei Regen und Matsch auf dem Land lohnte sich das Duschen wirklich! Und beim Abendessen war die ganze Gruppe wieder vereint und tauschte sich angeregt über die jeweiligen Erfahrungen aus.
Nun geht unsere Zeit in Uganda wirklich dem Ende zu und die ersten resümierenden Gespräche finden statt.“ Weißt du noch, wie sehr uns am Anfang die Straßenverhältnisse schockiert haben?“ oder „Wenn wir genug Geld hätten, welche Schule könnte man auf welche Weise am besten fördern?“ Aber darüber müssen wir noch ein bisschen weiter nachdenken. Jetzt wollen wir aber unsere bequem Betten hier bei Stevensons genießen- also : "Gute Nacht und God bless you!“Claudia

Donnerstag, März 27, 2008

Regen Regen - dieser Segen ist nicht immer gelegen.

Wenn ein Besuch von Regen begleitet ist, wird das in Uganda immer als eine besondere Segnung verstanden. So ist es kein Wunder, dass die Leute auf den Dörfern diesen Segen mit grosser Gelassenheit hinnehmen. Gestern verbrachten wir eine verregnete Nacht in dem Dorf Busiro, nahe der kenianischen Grenze, und zwar war es ein echt ugandischer Landregen mit allem Zick und Zack. Nach einigen Stunden machten die ersten Zelte Schwimmversuche. Die Passagiere der Zeltschiffe waren selbstverständlich schon alle wach und mache blieben es bibbernd die ganze Nacht.

Der Morgen danach blieb grau doch ein echtes Dorffrühstück mit frisch gerösteten Erdnüssen und löslichem Kaffee weckte die Lebensgeister aufs Neue und alle machten sich guten Mutes an die Arbeit des neuen Tages. Für die Handwerker der Truppe galt es, die Kirche des Dorfes mit einem Dach zu bestücken. Tim Stevenson, der Missionar und gelernte Zimmermann war als erster auf dem Dach und konnte es kaum erwarten, "mal wieder" eine Kirche zu errichten. Unsere Jungs wollten ihm aber in Nichts nachstehen und liessen sich nicht zweimal bitten.

Frank, Audrey und Rolf hatten das Privileg, in drei Unterrichtseinheiten über 600 Schüler zu unterrichten. Obwohl die Schüler sehr diszipliniert waren, hieß es volle Möhre auf die Luftröhre für die Freizeitlehrer damit wenigstens ein paar Worte bei den Schülern ankamen. "Wie machen die hiesigen Lehrer das nur?" war dann auch eine Frage, die wir nicht wirklich beantworten konnten. Volle Klassenräume bedeutet in Uganda wirklich etwas Anderes als in Deutschland. Der Fun-Faktor war alledeings enorm: "Schreien, Tanzen, Singen und Staunen" war das Motto des Morgens. Als Frank biblische Geschichten zum besten gab, konnte man jedoch eine Stecknadel fallen hören denn die Schüler saugten jedes Wort auf wie ein Schwamm.

Aber auch der "Eigenunterricht" ist auf so einer Reise immer möglich und Aaron, einer der jüngsten Teilnehmer wird nicht der Einzige sein, der in Uganda das Gitarrespielen lernte.

Am frühen Nachtmittag schlug der Regen wieder zu und die halbe Mannschaft gab sich ob durchweichter Schlafsäcke geschlagen und trat vorzeitig die Heimreise nach Kampala an. Die Regen der vergangenen Nacht kostete allein in der unmittelbaren Nachbarschaft unserer Gastgeber in Kampala 10 Familien das Heim. Hier in Kampala bricht bei einem starken Regenguss manchmal der Boden einfach unter dem Haus weg. So sind hier 60 - 100 Menschen über Nacht obdachlos geworden. Angesichts dieser schlimmen Not bleibt einem manchmal einfach die Spucke weg und man weiß nicht mehr, was man sagen soll. In dem Dorf Busiro haben unsere Handwerker inzwischen ihr Ziel fast erreicht und morgen wird dort ein Freudenfest gefeiert. Weinen und Lachen wechseln in diesem Land sehr schnell und sehr heftig.

Rolf

Mittwoch, März 26, 2008

Was für ein Tag...

Wenn so ein Workcamptag zu Ende geht, dann läuft das hier in etwa so ab: Die Autos quälen sich durch die immer unbeschreiblich überfüllten Strassen, die Schlaglöcher schlagen durch bis in den letzten Wirbel und wir kommen nach ca. 40 min bei Stevensons an. Es beginnt reges Frequentieren von Dusche und Toilette (ist nicht so unwichtig, denn die anderen hier im Land sind selten so recht appetitlich...!). Dann kommt der Ruf von Colleen zum Abendessen. Wir beten gemeinsam und alle freuen sich echt über das, was die Mädels gezaubert haben. Heute zum Beispiel gab es eine Art Fischauflauf mit Gemüse und Salat. An dieser Stelle sei erwähnt, es schmeckt IMMER richtig klasse! Heute haben wir nach dem Essen uns getroffen, um die Fahrt ins Dorf zu besprechen – dass wird sicher sehr aufregend. Ein Blick in den Blog wird sich lohnen...!
Aber was war heute, bevor der Tag zu Ende ging? Es ist ja immer etwas blöd, mit Superlativen um sich zu werfen, aber heute ist das gerechtfertigt. Was ist passiert? Erst mal waren wir zu einer (für Uganda) normalen Zeit auf unserer Baustelle in der Naomi Froese Schule eigetroffen (ca. 10h). Es ging fleißig ans Werk (wir sind eben dann doch Deutsche..?). Die Dachkonstruktion wurde weiter gebaut – das war zum Teil echt Knochenarbeit. Es mussten immerhin Baumstämme von 4m in die Höhe von über 3m gewuchtet werden und dann auch noch richtig dort verbaut werden. Nebenbei sei erwähnt, es sind dort unter der direkten Äquatorsonne recht hohe Temperaturen. Es wurde gemalert. Andere haben unterrichtet. Die etwas älteren Schüler z.B. haben eine Unterrichtsstunde zum Thema Sexualkunde mit Franky erhalten. Darüber gibt es sicher mehr Informtionen auf dem Franky-Blog. (siehe Link)
Nach dem Mittagessen hat uns Siegfried verlassen – er sitzt momentan im Flieger nach Hannover. Wir haben ihn feierlich verabschiedet. Aber ich möchte zum versprochenen Superlativ kommen. Der aufmerksame Blogleser weis ja schon, dass gestern der Fussballplatzbau fast vollendet war. Die am Abend gelieferten Tore wurden in der Abenddämmerung einbetoniert. Heute sind die letzten Arbeiten am Platz abgeschlossen worden. Und was braucht es dann?: Ein Eröffnungspiel! Angetreten sind zwei Weltmannschaften: Uganda und Germany. Dazu hunderte von Fans. Und diese sahen Spannung vom Feinsten. Uganda ging in der ersten Halbzeit mit 3:1 in Führung. Die Schlachenbummler jubelten lauthals. Dabei hielten sich Germany-Sprechchöre und Uganda-Rufe die Waage. Die ugandische Mannschaft war jung, schnell und echt supermotiviert. Ein Stürmer spielte zwar nur mit einem Schuh, aber was macht das schon.
In der zweiten Halbzeit konnten wir Deutsche ausgleichen (4:4) Es gab Verlängerung. Die Spannung wuchs und wuchs. Das Spiel endete mit einem 6:4 für Germany. Danach gab es ein wahres Freudenfest in der Schule. Wir sangen, feierten, tanzten gemeinsam mit den Kindern und Lehrern der Schule. Es wurden Geschenke überreicht – Krawatten für die Herren, Stifte und Tücher für die Damen und verschiedene Dinge für die Schüler. (Stifte, Zahnbürsten, Seife, Schlüsselbänder, Basecaps...) Die Trikots, die die ugandischen Kids beim Fussball getragen haben waren die besten Geschenke. Vielen Dank an dieser Stelle an alle Spender.
Es war der letzte Tag in der Murchison Bay Naomi Froese School, und Abschied kann so schwer fallen. Ich habe sehr oft den Satz gehört: „I will come back next year.“ Und so manche Träne floss auch. Es wurde gefeiert, bis die Dunkelheit uns nach Hause schickte. Der Tag war ein Klassetag – man wird noch lange darüber reden.
Thomas

Montag, März 24, 2008

Weltfußball

Endlich hat es aufgehört zu regnen. Vergesse natürlich gleich mich einzucremen, was man in diesen Gefilden tun sollte und werde es später noch bereuen. Ziel des Tages: Wir wollen heute ein Fußballfeld einrichten. Einen Platz so gut, wie möglich begradigen, entsteinen, entknüppeln, entstacheldrahten... und heute soll es tatsächlich klappen ein paar Stahlrohrtore geschweißt zu bekommen. Wir stecken also ein Feld ab, mit Eckpfeilern und Bändern, und sind plötzlich von 50 Kindern umzingelt, die eigentlich schulfrei haben aber unbedingt helfen wollen. Am Nachmittag bricht das erste Spiel aus, noch ohne Tore, keiner kann den Schweißer finden.
Die Schüler spielen ähnlich, wie die afrikanischen Teams bei der Weltmeisterschaft, klasse Ballgefühl, jeder versucht von überall das Tor zu treffen, nur Pässe sieht man nicht so häufig. Aber irre Spaß haben wir, weil die Zuschauer nach jeder gelungen Aktion das Feld stürmen. Dann kommt irgendwann das Gerücht, dass die 3.20 weiten Tore innerhalb der nächsten Stunde hier sein sollen. Also los ans Beton mischen, Messen, Löcher Buddeln. Und dann warten! War wohl eine Afrikanische Stunde. Mein Freund Steven holt das Bild von seiner Freundin, nach dem ich ihn seit Tagen gefragt habe. Nach dicken Komplimenten stelle ich die Frage, wie viele Kühe er denn wahrscheinlich für sie Aufbringen muss. „Vier“ werden es wohl schon sein müssen, um den Vater seine Ehrerbietung zu zeigen „und mindestens eine davon muss bis zur Verlobungsfeier gekauft sein!“ So eine Kuh kostet hier übrigens, je nach Güteklasse, 100 bis 200 Euro. Für Steven, der aus richtig armen Verhältnissen kommt und als einziges von sechs Kindern studieren durfte, ein Vermögen. Darf man einem Freund anbieten, ihm eine Kuh für einen „Frauenkauf“ auszugeben? Kurz vor Dunkelheit tauchen unter lauten Jubelschreien die Tore auf. Und irgendwie schaffen wir es die Dinger voll grade einzubetonieren. Jetzt liegt es an den Lehrern, dass sich in den nächsten Stunden keine Schüler dran hängen.
Morgen soll nämlich zur Eröffnung des Fußballplatzes offiziell Uganda gegen unser Deutsches Team spielen. Jetzt suchen wir krampfhaft nach Trikots und Hosen - und morgen geht hier die Post ab. Fazit: Wenn es in der Kirche hier schon besser abgeht, als in den meisten deutschen Fußballstadien, was passiert dann erst morgen hier, wenn wir den neuen Fußballplatz einweihen? Frage: Ich finde die Sitte ja auch fürchterlich sich eine Frau quasi zu kaufen; aber wenn du müsstest, wie viele Kühe würdest du für deine Frau bezahlen?
Frank

Sonntag, März 23, 2008

Ostern einmal anders

Gleich drei Gemeinden Nordwestlich von Kampala waren unser Ziel um Ostern mit den Christen dieses Landes gemeinsam heute zu feiern. In Nampunga haben wir auch noch eine Krankenstation anschließend besucht wo in vielleicht 80qm 12 Patienten und ein am frühen morgen geborenes Mädchen mit seiner Mutter gerade gesund gepflegt werden. Ein schöner Lichtblick, auch weil die nächste Klinik 10km entfernt ist. Da macht uns der dauerregen des heutigen Tages nur die Schuhe und unseren Gastgeber zu Mittag (immerhin für 35 Leute!) leider das ganze Haus dreckig, obwohl wir unsere Besohlung alle vor dem Eingang auszogen. Er hat aber gern das geplante Gartenessen für uns und unseren mitgereisten Gästen in sein Haus verlegt. Und es hat mich tief beeindruckt, dass dieser Mann und seine Familie vor nur ein paar Jahren Verfolgung, Misshandlung und Todesangst wegen ihres Einstehens für die Kirche vor Ort ertrugen. Wer war hier eigentlich der Ehrengast, fragte ich mich.... Wir haben am Nachmittag ausgelassen gespielt, geschlafen, unsere müden Glieder gepflegt, Geburtstag gefeiert (Aaron ist heute 15!) und einfach die Seele baumeln lassen. Abends folgte noch ein recht aufwühlender Film für alle, die sich "Blood Diamonds" zumuten wollten. Afrika ist immer noch ziemlich kaputt. Davon sehen wir hier so viel, dass solch ein Kinowerk noch tiefer unter die Haut geht. Dagegen stehen für mich heute am Ostersonntag die vielen Menschen dieses Kontinentes, die sich nicht mit solch ein Schicksal abfinden, sondern mutig Glauben und Handeln um Gottes Reich hier auszuweiten und für Gerechtigkeit aufzustehen.

Samstag, März 22, 2008

Musikalisch bis in die Zehspitzen...

Leute, uns geht’s gut! Wir sind zwar etwas geschlaucht von den ganz verschiedenen Einsätzen, die wir die letzten Tagen vor allem auf dem Gelände der Kasubi High School gefahren haben – aber es macht uns total Spaß. Rolf, Frank und Werner haben heute ein Intensiv-Seminar für Musik-Begabte der umliegenden Schulen und Gemeinden angeboten. Die Teilnehmer waren begeistert. Draußen wurden Raume eingerichtet, Türen und Stufen eingerichtet sowie viele viele Geländer gestrichen. Es ist erfrischend die Musikalität dieser Schule – sogar bei der Arbeit – zu erleben. Ein Traum für Kasubi ist zurzeit ein Tonstudio sowie Ausbildungswege für Techniker in diesem Bereich. Nur ein Traum…?

Donnerstag, März 20, 2008

Trommeln, Tänze, Träume...

Heute waren wir in der Kasubi High School. Diese besteht aus einer Vor-, Grundschule und einer Haupt- und Realschule sowie einem Gymnasium. Wir wurden herzlich von jeder Klasse mit Liedern, Sprechgesängen und Tänzen begrüßt. Über 1.000 Geschenke fanden neue Besitzer. Nur Kleinigkeiten - aber sie kommen immer gut an. Die Highschool empfing uns danach mit ihrem Chor, der ja schon drei mal in Deutschland tourte. Nach einem „nahrhaftem“ Essen (es gab Reis und Gemüse, Fleisch...) begann unsere Arbeit. Neben Umbauarbeiten, einsortieren einer neuen Bücheranlieferung in der schuleigenen Bibliothek und diversen Malerarbeiten, waren Naemi und Lea in einer 5.Klasse und haben Geographie unterrichtet. Dann waren wieder einige Hausbesuche an der Reihe. Der erste Besuch führte Aaron, Michel, Elias und Donate zu einem neuen Mitglied im TAPP Programm. Die allein erziehende Mutter von 5 Kindern lebt mit 3 ihrer Kinder und ihrer Mutter in einem Raum. Die anderen Kinder sind gesponsert durch das Kinderhilfswerk und leben in einem Internat. Die zweite Mutter ist seit vier Jahren erkrankt und erhält seit zwei Jahren Unterstützung von TAPP. Ihre Kinder gehen nicht zur Schule, denn ihr Mann ist verstorben und deswegen hat die kleine Familie kaum Geld. Die letzte Frau ist auch schon seit einiger Zeit im Programm. Sie hat drei Kinder, wobei ihre älteste Tochter selbst schon Mutter ist. Mit einem Gebet und einer kleinen Unterstützung, konnten wir den schwer erkrankten Frauen einen Augenblick Hoffnung geben. Unter den Tausend Schülern sind manche Patenkinder aus Deutschland, denen wir Geschenke und Grüße überreichen konnten. Es ist beeindruckend, wie diese Hilfe Waisen und Armen hilft eine (Aus)Bildung zu bekommen, die bis in den Universitätsabschluß führen kann. Gerade hier in Kasubi gibt es einige Beispiele dafür. Traurig ist vom Schulleiter zu hören, dass die hälfte seiner Oberstuffe "Patenkinder" sind. Ohne Unterstützung kommen die allermeisten Kinder dieses Landes nicht zu einem anerkannten Schulabschluß. Großartig aber, dass so viele Paten hier in die Bresche springen um den Traum einer vernünftigen Ausbildung wahr werden zu lassen.
Donate

Mittwoch, März 19, 2008

Happy Hippo´s

17.03.2008 Nach einer Woche Arbeit und zwei Wochenenden, ist eine Gruppe von 15 Leuten zur langersehnten Safari aufgebrochen. Es fing mit einer Tortour an – 5h Fahrt im Kleinbus über typisch ugandische Straßen. Man muss sagen, wir sind so richtig durchgeschüttelt worden und haben mal wieder afrikanischen Strassenbau am eigenen Leib erleben dürfen. Dann war es aber endlich soweit – wir waren bei den ersten Tieren, den Nashörnern. Wir konnten bis auf 30m zu Fuß an drei stattliche Tiere (etwas müde waren sie zwar) herangehen und sie fotografieren. Das sollte jetzt für ca. 48h so weiter gehen. Nach einer weiteren guten Stunde Rüttelstrecken, sind wir in den Nationalpark Murchinson Falls eingefahren und wiederum eine Stunde später, waren wir an den Wasserfällen, welche dem Nationalpark seinen Namen gegeben haben. Der Nil stürzt dort 45m in die Tiefe. Da die engste Stelle nur 7m breit ist und da ´ne Menge Wasser durch muss, ist es ein atemberaubender Anblick. Die Strapazen der Reise sind quasi „den Bach runter gegangen“.
Wir sind fasziniert... und es sollte noch besser kommen. Im Camp eingezogen, hat jeder sein Bett bezogen. Die gute Nachricht – die sanitären Anlagen sind vergleichsweise gut! Wir essen gemeinsam und lassen die Eindrücke nochmals Revue passieren. Am Abend kam dann noch ein sehr ungewöhnlicher Besuch ins Camp. Ein ausgewachsenes Nilpferd wollte mal sehen, wie deutsche Touri´s aussehen. Dazu gesellten sich Warzenschweine und Marabus.
18.03. 5:50h – der Wecker klingelt – wir wollen vor Sonnenaufgang mit der Fähre über den Nil kommen, um dann die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Safari zu haben. Zuerst kommt uns der Königsfischer (ein echt toller kleiner bunter Vogel) vor die Linse und dann geht es Schlag auf Schlag: Giraffen, Elefanten, Wasserböcke, Gazellen in verschieden Ausführungen, Antilopen, Wasserbüffel, Hornvögel, Paviane, Warzenschweine, Marabus... . Als Krönung konnten wir auch ein Löwenfamilie aus nächster Nähe beobachten. Es versteht sich – es wurde fleißig fotografiert. Wir denken, die Bilder sprechen für sich: So eine Safari macht am meisten in den Morgenstunden Sinn, da jetzt die Tiere auf Futtersuche gehen. Deshalb auch das frühe Aufstehen. Gegen 11:00 Uhr waren wir wieder zurück im Camp und haben erst mal was gegessen – war auch nötig. Am Nachmittag stand „Kreuzfahrt auf dem Nil“ im Programm, wir fuhren am Ufer entlang Richtung Wasserfall. Es gab richtig was zu sehen, wie z.B. ungezählte Nilpferde, Krokodile, Wasserböcke, Wasserbüffel, Fischadler und verschiedene andere Vögel.

Nach 3 Stunden kamen wir wieder beim Camp an. Der Abend, dass kann man sich sicher vorstellen hatte etwas von Rancherromantik...! 19.03. Morgens gings erneut mit Sonnenaufgang für 3 Stunden auf Safari. Dieser Teil heißt Game drive, d.h. wir sind nochmals in dem Nationalpark auf die Suche nach Tieren gegangen. Auch diesmal war diese Suche von Erfolg gekrönt. Wir hatten sogar Zeit, in Ruhe die Eindrücke der Wildnis auf uns wirken zu lassen. Danach traten wir die Rückreise an, diesmal zum großen Teil auf einer gut ausgebauten Straße (sogar mit Mittelstreifen und Zebrastreifen, wobei beides ignoriert wird!). Um 18.30 Uhr waren wir wieder wohlbehalten in unserem Quartier in Kampala, wo wir von den übrigen, fleißig arbeitenden Gruppenteilnehmern herzlich empfangen wurden. Thomas (auch die Fotos!) & Friedbert

Dienstag, März 18, 2008

Bauen, bauen, bauen...

Heute war ein guter Tag für unsere Arbeitsprojekte:
- Jeff ist zur Zeit dabei einige Fundamente für eine große "Kapelle" an der "Heritage International School" herzustellen. Da die Kirche fast 1000 Leute fassen wird, ist die Aufgabe ziemlich gewaltig. Er hat sie aber, mit Walter und Niko, dennoch gerne angenommen. Wie immer gab es einige Änderungen und Umstellungen bevor so richtig losgelegt werden konnte. Aber heute "fließt" endlich beton - und die Eisenbahnschwellen (Baujahr 1890!) sowie Träger werden das große Dach ein gutes Fundament bereiten. Die Halle soll im Rohbau im Mai stehen (!) und spätestens in 2 Jahren eingeweiht werden. Auf dem Bild seht ihr den Vorbau, der vor ein paar Jahren schon andeutungsweise für den Rest des Baukörpers gebaut wurde. Jetzt wird es endlich fertig gestellt.
Der rest von uns arbeitet fleißig an 4 (!) Projekte an der Naomi-Froese-Schule: - die 3 neuen Nursery-Class Räume sind im Gerippe und Unterbau, bzw. Fundamente bald fertig, wie man es andeutungsweise auf dem Bild sehen kann.
- ein "Kontainer-Bauwerk" entsteht demgegenüber: Zur Zeit sind zwei 40-Fuss Kontainer übereinander und Quer zusammengebaut worden und werden - wenn alles Fertig ist - ein Schulbüro, eine Bibliotek, Wertsachenraum u.a.m. beherbergen. Das Bild oben habe ich vom Dach des 2. Kontainers geknipst. Eine herrliche Aussicht auf das Schulgelände und auf den Viktoria-See. Weitere Bilder werden folgen! - die Dormetory-Erweiterung entsteht inzwischen ebenfalls unterhalb der jetzigen Schulräume. Hier mussten ca. 1,5m tiefe Fundament-streifen für diese drei Gebäude erst einmal gegraben und dann gemauert werden. Das war schwerstarbeit, und hat natürlich Zeit gekostet. Jetzt kommen die Mauern - das wird zügig vorran kommen! Hier arbeiten aber fast ausschließlich unsere afrikanische Freunde.... - ein Fußballplatz soll unterhalb des jetzigen Schulgeländes Entstehen! Wir versuchen krampfhaft an günstige große Stahlröhre zu kommen um endlich Tore für diese vielen begeisterten Fußball-spieler UND -Spielerinnen (!) zu bauen. Mal sehen ...
Natürlich: Die Frusterfahrungen der 3. Welt bekommen wir stets umsonst dazu: Ein Schweißgerät, dass auch nach 3 St. Reperatur- und Überzeugungsversuche immer noch kein Strom hergibt sondern nur "läuft", fehlende Steine, diverse Strombedürfnisse für die Arbeitsgeräte (110 und 220 V.), gesperrte Straßen (Gadaffi ist gerade hier um eine große Moshee einzuweihen), kaputte Fahrzeuge, ein Betonmischer, der nicht mischen will.... Genial finden wir immer, wie unsere Zuarbeiter stets geniale Lösungen für solche Probleme haben, oder einfach manuel zur Tat schreiten und mit Arbeitskraft fehlende Arbeitsgeräte ersetzen.
Es wird 'was!
Hier schließlich noch die Direktorin für alle Schulen in dieser District. "Zufällig" war sie gerade heute auf dem Gelände und ist bereit - natürlich mit Auflagen - der Schule jetzt ihre Anerkennung zuzusprechen. Sie wollte unbedingt, dass ich ein Foto mit Ihr und der Schulleitering, Christine, mache, wo sie das Dokument offiziell übergibt. Es ist schön, dass immer weitere solche Erfolge für die einsatzfreudige Arbeit des Lehrkörpers erfolgen.
Morgen kommen unsere Safari-Leute wieder von der Piste zurück - sicherlich mit vielen vielen Bildern und müden Gliedern von den stundenlangen Autofahrten...