Mittwoch, März 26, 2008

Was für ein Tag...

Wenn so ein Workcamptag zu Ende geht, dann läuft das hier in etwa so ab: Die Autos quälen sich durch die immer unbeschreiblich überfüllten Strassen, die Schlaglöcher schlagen durch bis in den letzten Wirbel und wir kommen nach ca. 40 min bei Stevensons an. Es beginnt reges Frequentieren von Dusche und Toilette (ist nicht so unwichtig, denn die anderen hier im Land sind selten so recht appetitlich...!). Dann kommt der Ruf von Colleen zum Abendessen. Wir beten gemeinsam und alle freuen sich echt über das, was die Mädels gezaubert haben. Heute zum Beispiel gab es eine Art Fischauflauf mit Gemüse und Salat. An dieser Stelle sei erwähnt, es schmeckt IMMER richtig klasse! Heute haben wir nach dem Essen uns getroffen, um die Fahrt ins Dorf zu besprechen – dass wird sicher sehr aufregend. Ein Blick in den Blog wird sich lohnen...!
Aber was war heute, bevor der Tag zu Ende ging? Es ist ja immer etwas blöd, mit Superlativen um sich zu werfen, aber heute ist das gerechtfertigt. Was ist passiert? Erst mal waren wir zu einer (für Uganda) normalen Zeit auf unserer Baustelle in der Naomi Froese Schule eigetroffen (ca. 10h). Es ging fleißig ans Werk (wir sind eben dann doch Deutsche..?). Die Dachkonstruktion wurde weiter gebaut – das war zum Teil echt Knochenarbeit. Es mussten immerhin Baumstämme von 4m in die Höhe von über 3m gewuchtet werden und dann auch noch richtig dort verbaut werden. Nebenbei sei erwähnt, es sind dort unter der direkten Äquatorsonne recht hohe Temperaturen. Es wurde gemalert. Andere haben unterrichtet. Die etwas älteren Schüler z.B. haben eine Unterrichtsstunde zum Thema Sexualkunde mit Franky erhalten. Darüber gibt es sicher mehr Informtionen auf dem Franky-Blog. (siehe Link)
Nach dem Mittagessen hat uns Siegfried verlassen – er sitzt momentan im Flieger nach Hannover. Wir haben ihn feierlich verabschiedet. Aber ich möchte zum versprochenen Superlativ kommen. Der aufmerksame Blogleser weis ja schon, dass gestern der Fussballplatzbau fast vollendet war. Die am Abend gelieferten Tore wurden in der Abenddämmerung einbetoniert. Heute sind die letzten Arbeiten am Platz abgeschlossen worden. Und was braucht es dann?: Ein Eröffnungspiel! Angetreten sind zwei Weltmannschaften: Uganda und Germany. Dazu hunderte von Fans. Und diese sahen Spannung vom Feinsten. Uganda ging in der ersten Halbzeit mit 3:1 in Führung. Die Schlachenbummler jubelten lauthals. Dabei hielten sich Germany-Sprechchöre und Uganda-Rufe die Waage. Die ugandische Mannschaft war jung, schnell und echt supermotiviert. Ein Stürmer spielte zwar nur mit einem Schuh, aber was macht das schon.
In der zweiten Halbzeit konnten wir Deutsche ausgleichen (4:4) Es gab Verlängerung. Die Spannung wuchs und wuchs. Das Spiel endete mit einem 6:4 für Germany. Danach gab es ein wahres Freudenfest in der Schule. Wir sangen, feierten, tanzten gemeinsam mit den Kindern und Lehrern der Schule. Es wurden Geschenke überreicht – Krawatten für die Herren, Stifte und Tücher für die Damen und verschiedene Dinge für die Schüler. (Stifte, Zahnbürsten, Seife, Schlüsselbänder, Basecaps...) Die Trikots, die die ugandischen Kids beim Fussball getragen haben waren die besten Geschenke. Vielen Dank an dieser Stelle an alle Spender.
Es war der letzte Tag in der Murchison Bay Naomi Froese School, und Abschied kann so schwer fallen. Ich habe sehr oft den Satz gehört: „I will come back next year.“ Und so manche Träne floss auch. Es wurde gefeiert, bis die Dunkelheit uns nach Hause schickte. Der Tag war ein Klassetag – man wird noch lange darüber reden.
Thomas

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