Donnerstag, März 13, 2008

Durchhalten - es geht voran

Heute war ein „Durchhaltetag“ in mancherlei Hinsicht. Zunächst wegen der leichten Krankheiten, die sich in unsrer Gruppe zeigen. Drei von uns sind lieber vor Ort geblieben, statt zur Murchinson Bay School mitzufahren. Der Rest fühlte noch die Sonne vom Vortag in den Gliedern, als wir aus dem Taxi in unseren „Arbeitsplatz“ und in die Hitze traten. Doch wir machen weiter: Natürlich wurde wieder gebaut und gestrichen, wurden Unterrichtsstunden in Geographie und Musik angeboten, und die Capona-Kids hatten wieder am Vormittag Spielkameraden. Hausbesuche standen bei TAPP-Klienten am Nachmittag an.
Uns werden die Schicksaale mancher Familien, und vor allem Mütter, der Kinder dieser Schule und der TAPP Arbeit vertrauter. Das macht die Begegnung mit ihnen nicht leichter. Doch so gewinnt unser Einsatz nur an Wert. Wir wollen hier im Namen von Jesus Christus ganz viel Hoffnung, Liebe und Nähe in diesen Tagen weitergeben.
Leider sind die örtlichen Vertreter der "Regierung" mit unserer bisherigen Zahlung von "Baugenehmigungsgeld" nicht (mehr) zufrieden. Und so muss zur Zeit verhandelt werden, ob und warum wir Gebühren bezahlen müssen, die kein andrer in dieser Form erstatten muss. Wir wissen: Es ist wegen uns. Und merken erneut: Hilfe ist nicht einfach, und sie weckt zeitweilen sogar Begehrlichkeiten. Ich staune, wie Weise Tim diese Dinge immer zum Wohle unsers Budgets geregelt bekommt - und bin zuversichtlich, dass es auch in dieser neuen Angelegenheit wieder gut gehen wird.
Gestern Abend ist Bob Lee aus Detroit angekommen - unsere Gruppe ist jetzt zur vollen Größe von 21 angewachsen. Sein erster Eindruck von Uganda wurde durch ein Auffahrunfall etwas getrübt. Keiner wurde verletzt, aber ich merkte einmal neu, dass Afrika nicht Deutschland ist: Wo ganz sicher ein Polizist den Schaden aufgenommen und Versicherungen die Regulierung übernommen hätten, war hier erst einmal eine Einigung zwischen unserem Taxifahrer und dem Geschädigten nötig. Es war inzwischen schon 22h und Bob und ich bemühten uns, die Ruhe zu bewahren, bis schließlich die beiden sich nach viel hin und her, Vorhaltungen und Bettelei auf 150.000 Schilling einigten (ca. 70 Euro – ich schätze den Schaden in D auf 2.500E) und wir unsere Fahrt wieder fortfahren konnten.
Bob musste 2 Langstreckenflüge hinter sich bringen um hier zu landen und wir merken, dass er unsere vielseitige Truppe positiv ergänzen wird.
Komisch, gleich nach dem Unfall musste ich an eine „Kleinigkeit“ denken, die passiert war bei meiner Abfahrt um Bob zu holen. Godfrey, der jüngste Angestellte bei Stevensons, traf mich auf den Weg zum Auto und packte mich und fragte, ob er für meine Fahrt noch beten könnte. Das war das erste mal, dass er so etwas mir anbot, aber ich fand es nett von ihm und ließ ihn gern beten.
Heute schließe ich den Abend mit dem Dankgebet, dass bei diesem Unfall – wo wir immerhin gerade Höchstgeschwindigkeit fuhren (ca. 80kmh) – niemand zuschaden kam, und wir bei der ganzen anschließenden „Schadensregulierung“ nicht irgendwie noch bedrängt wurden.
Gute Nacht - morgen ist Freitag und der letzte Arbeitstag für die nächsten 5 Tage! Siegfried.

1 Kommentar:

Kentuckyman hat gesagt…

Hey Ihr!
Es freut mich zu hoeren, dass sich auch dieses Jahr wieder ein Team aufgemacht hat um anderen eine riesige Freude zu machen!
Ich wuensche euch einfach eine gesegnete Zeit, und das jeder (einigermassen) gesund bleibt.
Eine persoenliche Bitte haette ich dann noch an Siegfried oder Naemi: Koenntet ihr Damalie und ihrer Familie ganz liebe Gruesse ausrichten und vllt. ein Foto machen?! Nur wenn das nicht zu viele Umstaende macht!
Vielen Dank,
Gruesse aus Kentucky
Hendrik