Donnerstag, März 27, 2008

Regen Regen - dieser Segen ist nicht immer gelegen.

Wenn ein Besuch von Regen begleitet ist, wird das in Uganda immer als eine besondere Segnung verstanden. So ist es kein Wunder, dass die Leute auf den Dörfern diesen Segen mit grosser Gelassenheit hinnehmen. Gestern verbrachten wir eine verregnete Nacht in dem Dorf Busiro, nahe der kenianischen Grenze, und zwar war es ein echt ugandischer Landregen mit allem Zick und Zack. Nach einigen Stunden machten die ersten Zelte Schwimmversuche. Die Passagiere der Zeltschiffe waren selbstverständlich schon alle wach und mache blieben es bibbernd die ganze Nacht.

Der Morgen danach blieb grau doch ein echtes Dorffrühstück mit frisch gerösteten Erdnüssen und löslichem Kaffee weckte die Lebensgeister aufs Neue und alle machten sich guten Mutes an die Arbeit des neuen Tages. Für die Handwerker der Truppe galt es, die Kirche des Dorfes mit einem Dach zu bestücken. Tim Stevenson, der Missionar und gelernte Zimmermann war als erster auf dem Dach und konnte es kaum erwarten, "mal wieder" eine Kirche zu errichten. Unsere Jungs wollten ihm aber in Nichts nachstehen und liessen sich nicht zweimal bitten.

Frank, Audrey und Rolf hatten das Privileg, in drei Unterrichtseinheiten über 600 Schüler zu unterrichten. Obwohl die Schüler sehr diszipliniert waren, hieß es volle Möhre auf die Luftröhre für die Freizeitlehrer damit wenigstens ein paar Worte bei den Schülern ankamen. "Wie machen die hiesigen Lehrer das nur?" war dann auch eine Frage, die wir nicht wirklich beantworten konnten. Volle Klassenräume bedeutet in Uganda wirklich etwas Anderes als in Deutschland. Der Fun-Faktor war alledeings enorm: "Schreien, Tanzen, Singen und Staunen" war das Motto des Morgens. Als Frank biblische Geschichten zum besten gab, konnte man jedoch eine Stecknadel fallen hören denn die Schüler saugten jedes Wort auf wie ein Schwamm.

Aber auch der "Eigenunterricht" ist auf so einer Reise immer möglich und Aaron, einer der jüngsten Teilnehmer wird nicht der Einzige sein, der in Uganda das Gitarrespielen lernte.

Am frühen Nachtmittag schlug der Regen wieder zu und die halbe Mannschaft gab sich ob durchweichter Schlafsäcke geschlagen und trat vorzeitig die Heimreise nach Kampala an. Die Regen der vergangenen Nacht kostete allein in der unmittelbaren Nachbarschaft unserer Gastgeber in Kampala 10 Familien das Heim. Hier in Kampala bricht bei einem starken Regenguss manchmal der Boden einfach unter dem Haus weg. So sind hier 60 - 100 Menschen über Nacht obdachlos geworden. Angesichts dieser schlimmen Not bleibt einem manchmal einfach die Spucke weg und man weiß nicht mehr, was man sagen soll. In dem Dorf Busiro haben unsere Handwerker inzwischen ihr Ziel fast erreicht und morgen wird dort ein Freudenfest gefeiert. Weinen und Lachen wechseln in diesem Land sehr schnell und sehr heftig.

Rolf

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