Freitag, April 24, 2009

Eine sehr traurige Nachricht

Das Leben steht nie still – erst recht nicht in Afrika. Wir mussten das jetzt als Gruppe nur einen Tag nach unserem glücklichen „Rückzug“ schmerzlich hinnehmen: Ankes neues Patenkind, welches das Bein wegen eines wuchernden Krebs amputiert bekam, ist Mittwoch verstorben. Noch im Krankenhaus. Ich bin erstaunt, wie klar Anke der Ernst der Lage von Jessica war, als sie ihr Dienstag nur für diese wenigen Minuten bei ihrem Besuch Zuspruch und Nähe bieten konnte.
Hier ein Auszug aus dem Brief, den wir von Stevensons erhielten:
"…I have some very sad news... Jessica died yesterday afternoon - I am still wondering why – after all, we did find her, try to assist, and then a person was touched to sponsor her. I know God has his reasons. We have helped to get the body from the hospital and are asking for a death report to know why…." Soweit Colleen.
Trauer ist eins der stärksten Gefühle, die Gott uns geschenkt hat, aber wir vermeiden es in der Regel sie zu nutzen, sie überhaupt zuzulassen. Ich kann Euch nur empfehlen, die eigene Trauer – es geht in der Regel gar nicht um Tod, sondern „nur“ um Verlust oder Abschied – IMMER herzlich zu umarmen und, wenn möglich, auch die Trauer der Menschen, die Gott gelegentlich in Euer Leben stellt, nicht zu ignorieren oder zu vermeiden.

Mittwoch, April 22, 2009

Fulminantes Finale!

Wir hatten nur ein paar Tage Einsatz an der Naomi-Froese-Schule dieses Jahr – doch das meiste mitgebrach- te Geld ist in den Ausbau der Räumlichkeiten dieser Einrichtung geflossen. So konnte ich nun auch die Urkunde vom Spendenlauf sowie die selbstgemalten Bilder der Grundschule Benz der Schulleiterin Christine feierlich überreichen. Sie freuen sich riesig über die 4 Wohnungen, 3 Nursery- und Kindergartenräume sowie ein ordentliches Kochhaus, welche mit den ca. 3000 Euro wesentlich unterstützt wurden. Im Mai sollen auch die letzten dieser Räumlich- keiten verputzt, überdacht und fertigge- stellt worden sein (siehe Bild). DANKE!

Anke aus Bad Segeberg scheute nicht einmal eine Taxifahrt auf einem Motorrad um ein Mädchen aus der Kasubi-Schule zu besuchen, die wegen einem massiven Krebsgeschwür ihr rechtes Bein vor ein paar Wochen amputieren lassen musste. Was für eine Kämpferin. Doch nun hat sie in Anke eine Mitstreiterin gefunden: Sie ist ihr neues Patenkind!
Überhaupt, die letzten Tage sind von Patenkindern und ihren von uns mitgebrachten Geschenken mal wieder geprägt gewesen. Danke, dass ihr an sie denkt! Sie sprechen Monate lang über ihre Freude, wenn mal ein Brief oder gar ein kleines Geschenk ihnen durch Global-Care zukommt.
Noch eine Stunde vor Abreise hatten wir die vier letzten Patenkinder besucht. Vielleicht habt ihr beim Kinderhilfswerk oder in unsrer Blog von Baker und seinem schweres Schicksaal schon gelesen. Was für eine Freude ihn nun persönlich zu begegnen: Da unsere Naomi an einem Hirntumor starb, welches Ähnlich- keiten mit seinem aufweist, war es mein fester Wille, diesen starken Kerl noch kennenzulernen. Es geht ihm erstaunlich gut – er läuft schon wieder recht selbstsicher, und zieht Grimassen, die mich zum Lachen und Weinen gebracht haben: Es ist sehr eindeutig, wie sehr er am Leben teilnimmt, und welche Freude ihm die paar Metall-Spielzeugautos und neuen Schuhe bereiteten. Aber die Gesichtszüge, die er dabei benutzt und die Lähmungserscheinungen, die er mit sich trägt am Gesicht und in der Motorik zeigen klar, wie massiv dieser Tumor war – und dass er womöglich bösartig war. Sollte das der Fall sein, ist seine Weiterbehandlung äußerst schwierig. Doch heute grinste er schließlich nur noch vor sich hin – und hofft auf ein deutschen Paten.

So sind wir aus Kampala abgereist: 16 sehr glückliche, bewegte deutsche Workcamper, die drei Wochen lang versuchten, nicht nachzulassen. Nicht stumm zu werden anbetracht der vielen Härten des Lebens von Menschen, die wir begegneten und besuchten – und die manch einem von uns zu Tränen und in die Verzweiflung brachten. Möge Jesus diesen Menschen beistehen und das, was wir mitbrachten, vermehren und segnen. Mehr konnten wir dieses Mal nicht – aber es war unsrer Meinung nach erstaunlich viel, was sich bewegt und in eine Richtung, die Hoffnung und Heilung bietet, führt. Und deswegen wird es wohl auch nicht das letzte Mal sein für uns in Afrika.
Der Flug war anstrengend, aber die Erinnerungen noch frisch – jetzt sind wir alle wieder in Deutschland und hoffen, dass die Malaria, die den Tim Stevenson letzte Woche für drei Tage total lahm legte und an den Tropf brachte, uns verschont. Sicherlich werden weitere Berichte aus dieser Reise, wie auch frische Entwicklungsberichte von den Einsatzorten hier veröffentlich werden. Schaut immer wieder mal rein!

Letzter Tag - letzte Besuche - letzte Tasche

Der letzte Tag in Kampala war voll mit verschiedenen Aufgabenbreichen gefüllt. T.A.P.P. Besuche standen an, Bauarbeiten mussten erledigt werden und Patenkinder sollten auch noch beschenkt werden sowie das Angebot einer Musicsession. Auf der Baustelle an einem neuen TAPP Gebäude, waren zum Einen Zementarbeiten und zum Anderen der Bau eines Dammes zu erledigen. Parallel dazu liefen in mehren Gruppen TAPP Besuche.

Audrey, Sonja und ich haben an dem heutigen Tag, 6 Familien und deren Schicksale erfahren.
Besonders hat uns der Besuch bei einer 72-jährigen Großmutter berührt. Ihre 7 Kinder sind alle an AIDS verstorben und nun muss sie sich um ihre Enkelkinder kümmern, die alle im Alter von 2-14 Jahre alt sind. Sie hat nicht einmal genug Geld, um ihnen den Schulbesuch zu ermöglichen.

Ein weiterer Besuch bei eine kongolesischen Familie zeigte uns noch eine uns unbekannte Leidensgeschichte. Ein Vater musste mit seiner ganzen Familie aus dem Kongo nach Uganda fliehen, weil dort Krieg herrschte und schon einige seiner Kinder getötet wurden sowie sein zu Hause niedergebrannt wurde. Nun leben sie in Uganda, doch sie besitzen kein eigenes Haus, sondern nur eine Hütte (ohne Toilette) zur Miete.

Der letzte bewegende Moment war eine junge Mutter und ihre 5 Jahre alte Tochter. Diese hatte eine Missbildung an ihrer Vagina und zudem noch sehr schwer Malaria. Ihre Mutter hatte all ihre Hoffnung in den „weißen“ Arzt gesetzt, doch auch Matthias konnte ihr nicht helfen, denn bei ihr käme nur eine Operation in Frage, doch dafür fehlt der jungen Mutter das Geld… Somit war sie am Boden zerstört.
Ein Lächeln haben wir dann trotzdem von ihr geschenkt bekommen, als wir unsere letzte Tasche, voller kleiner Spendengeschenke, ihr gegeben haben. Wir fiebern alle der morgigen Abreise entgegen, aber trotzdem reisen wir alle schweren Herzens ab… Wie schnell doch diese 22 Tage vergangen sind!
Eure Naemi

Sonntag, April 19, 2009

Ein relaxter Sonntag

Wir konnten herrlich ausschlafen und es ging erst um 10 h zu den Gottesdiensten los. Eine Gruppe ist zur Kirche in der Naomi-Froese-Schule und ich mit der anderen Gruppe zur berühmt-berüchtigten Kasubi-Kirche gefahren In der Kasubi-Kirche gibt es immer einen richtig guten Chor, der regelmäßig auch nach Deutschland kommt und in vielen Städten Konzerte gibt. Jetzt im Mai ist er wieder in Deutschland! Hier mein Aufruf: Heute im Gottesdienst war der Chor der Hammer!!!!! Wer Gospel, Rhythmus und Fröhlichkeit versprühende Jugendliche mag: AB ZUM KONZERT in deiner Stadt siehe hier. An meine Leute vorab: Segeberg ist auch dabei, am Samstag, den 9. Mai in der Mühle!
Zurück zum Gottesdienst: Wir wurden wieder sehr herzlich aufgenommen. Zum Glück mussten wir nicht wieder ganz vorne auf einem Podest sitzen. Aber wenn man von 200 Leuten beobachtet wird, hatte es trotzdem wieder etwas von „einfach lächeln und winken und gut aussehen“, besonders wenn man beim Kippeln rückwärts vom Stuhl fällt wie Lukas, haha.
Um es kurz zu fassen hier ein paar Stichworte zum Gottesdienst: gute Rhythmen aus dem Keyboard, Albinokinder, zwei Mikrofone (mal gingen sie, mal nicht), gute Predigt von Frank (schleim), bomben Beitrag von unserer Gruppe.
Mich beeindruckte wieder die Herzlichkeit der Menschen. Meine Erkenntnis: Afrikaner gehen im Gottesdienst gar nicht so viel mehr ab als Deutsche!!!! ..außer der Chor-Mitglieder natürlich. (Ich erwarte Aufatmen auf deutscher Seite.)
Nach dem Gottesdienst hatten wir vorzügliches Essen beim Inder bei strahlendem Sonnenschein. Danach habe ich mit ein paar Leuten einen Boots-Trip über den Viktoria-See gemacht. Ist ein richtig, richtig gutes Panorama. Wäre hundert Prozent Genuss gewesen, wenn ich nicht Angst vor dem Wasser gehabt hätte…diese verseuchte Soße…ich hätte sterben können!! ...wenn nicht noch Schlimmeres!
Es war also einer der relaxten Tage in Uganda. Kampala, ich hab mich an dich gewöhnt. (Was für’n herrlich, schnulziger Schlusssatz.)
Grüzi, Birte

Samstag, April 18, 2009

Warten auf die Braut

Ein Termin, der schon lange feststand, war die Hochzeit, zu der wir heute eingeladen waren. Der Tag begann für alle relaxt – Ausschlafen, ausgiebiges Duschen und Chillen. Abfahrt war für mittags geplant, da die kirchliche Trauung mittags beginnen sollte!? Trotz Wochenende war der Verkehr dicht und wir kamen schlecht durch und erst um 13.40 Uhr an der Kirche an. Unproblematisch, da die Braut (aus sich uns nicht ganz zu erschließenden Gründen) mit reichlich Verspätung eintraf. Letztendlich ging der Gottesdienst um 15.40 Uhr los. In der Zwischenzeit konnte man der Band zuhören – was aufgrund hier normaler technischer Probleme nicht nur schön war – oder einen Blick in ein paar umliegende Straßen werfen.










Der Einzug der Brautleute war prächtig, insbesondere die Blumenkinder und die Braut mit ihren 12 Brautjungfern waren Blickfänger für die etwa 120 Gäste, von denen die meisten allerdings erst im Laufe der Trauung eintrudelten. Ein heiterer und doch recht strukturierter Gottesdienst begann, während der Pastor noch Notizen für die Predigt zusammenstellte. Nach zwei Stunden waren Judith und Steven dann ein Ehepaar und dies wurde viel umjubelt.

Anschließend ging es auf den Hof der Naomi-Froese-Schule, auf dem noch wesentlich mehr Gäste aufwarteten. Auch hier wurde das Programm straff angegangen, um den verspäteten Start auszugleichen. Nach dem Anschneiden der Torte, die zwar eine auch in Deutschland übliche Größe hatte, von der aufgrund der gestiegenen Anzahl der Gäste jeder jedoch nur einen winzigen Happen abbekam, waren weitere wesentliche Teile der Feier Reden, Geschenkübergabe und Hochzeitsmahl. Von Mücken und Müdigkeit geplagt, haben wir uns kurz vor 22 Uhr auf den Nachhauseweg begeben.

Sonja und Stefan

Mawanga

Und wieder sind vier Tage Dorfaufenthalt vorbei. Nachdem wir Dienstag in der Dämmerung und startendem Regen angekommen sind, hielt uns die heiße Sonne am darauf folgenden Mittwoch nicht davon ab, zu Schaufel, Spaten, Hammer, Pinsel und Eimer, Leiter, Spachtel, Schraubenzieher und Meißel zu greifen. Wie bereits in Boliso 2 war unserer Einsatz gefragt. Während wir in Boliso 2 an mehreren Projekten bzw. Gebäuden gleichzeitig gearbeitet hatten, war der Schwerpunkt in Mawanga hauptsächlich die Klinik. Mauern mussten gebaut werden, eine Abwasserrinne wurde entwickelt, das Dach befestigt, Wände gestrichen, Zimmer ausgeräumt, Solaranlagen installiert und und und. Nicht zu vergessen hierbei die Beschäftigung der Kinder. Nachdem der Donnerstag ähnlich wie der Mittwoch verlief, machten wir uns am Freitag nach dem Mittagessen wieder auf den Weg nach Kampala. Wir? Nein, nicht alle. Eine Gruppen von vier Ehrgeizigen wollten unbedingt ihre Arbeit beenden. So blieben sie weitere vier Stunden, arbeiteten und konnten letztendlich zufrieden nach Kampala fahren.
Am morgigen Samstag findet eine Hochzeit statt, auf die ich schon sehr gespannt bin.
Mehr Informationen und Bilder kommen dann morgen oder besser gesagt heute abend.

Nebenbei noch mal ein großes DANKE für all die Kommentare. Wir freuen uns immer wieder, wenn wir auch etwas von euch lesen. Also, seid nicht schüchtern.

Außerdem ist unsere Vorstellung jetzt mit allen Portätfotos versehen und zwei der fehlenden Steckbriefe ergänzt.
Timon

Dienstag, April 14, 2009

16x Uganda anders erlebt

Ein kleiner Einblick in die Zusammenstellung unserer Gruppe:


Name: Matthias Schönfeld

Alter: 48 Jahre

Ein Safari-Highlight: 60 Giraffen beim Meeting

Mich hat überrascht…: Handys haben hier selbst im Busch Verbindung

2 Dinge, die ich mit nach Deutschland nehme (Gegenstände oder eine „Lehre“) : Trommeln & süße Ananas

Uganda in (max.) 3 Wörtern: Ein erwachender Riese


Name: Timon Schönfeld

Alter: 15 Jahre

Ein Safari-Highlight: Die Aussicht von dem Dach des Vans und die Frechheit der Affen

Mich hat überrascht…: Die Gastfreundschaft

2 Dinge: Ein Horn sowie eine Trommel


Name: Gerhard Ellenberg

Alter: 56 Jahre

Ein Safari-Highlight: Wappentier- Uganda Kob (Antilope)

Mich hat überrascht…: Das grüne Land und die offenen Einwohner

2 Dinge: Patenschaft für Gloria und afrikanisches Werkzeug

Uganda in (max.) 3 Wörtern: Anregung zum Umdenken…


Name: Aaron Winarske

Alter: 16 Jahre

Ein Safari-Highlight: Das Essen :) (Pommes, Spaghetti…)

Mich hat überrascht…: Die Veränderung der Naomi Froese Schule

2 Dinge: Dankbarkeit und ganz viele Bilder

Uganda in (max.) 3 Wörtern: Pearl of Africa


Name: Anke

Alter: 50 Jahre

Ein Safari-Highlight: Die Nilfahrt

Mich hat überrascht…: Dass die Menschen hier so emotional sind, die Liebenswürdigkeit und die Freundlichkeit

2 Dinge: Stoff von der Church of God und ich will nicht mehr auf so hohem Niveau jammern

Uganda in (max.) 3 Wörtern: trotz hoher Armut glücklich


Name: Sonja

Alter: 27 Jahre

Ein Safari-Highlight: Das Feierabend-Bierchen am Abend und das Zimmer-Upgrade in der zweiten Nacht

Mich hat überrascht…: Dass mich die Armut noch mehr erschüttert hat als bei meinem 1. Besuch

2 Dinge: Dankbarkeit und Mückenstiche

Uganda in (max.) 3 Wörtern: So viele Gegensätze…


Name: Elias Winarske

Alter: 14 Jahre

Ein Safari-Highlight: die Tiere

Mich hat überrascht…: Dass die Kinder so freundlich sind

2 Dinge: eine afrikanische Gitarre und einen Löwen für meine Nachhilfelehrerin

Uganda in (max.) 3 Wörtern: Ein tolles Erlebnis


Name: Amy Froese

Alter: 17 Jahre

Safari-Highlight: Mit Naemi und Timon während der Safarifahrten auf dem Autodach sitzen

Mich hat überrascht…: Als Moses [Projektbegleiter von Stevensons] mir erzählt hat, dass die 52 in Uganda gesprochenen Sprachen teilweise gar nichts miteinander zu tun haben, sodass selbst er in Boliso kein Wort verstehen konnte.

2 Dinge: Das Vorbild tiefer Herzlichkeit und viele Bilder in meinem Kopf von Kindern & ihrer Freude

Uganda in (max.) 3 Wörtern: aufregende Menschen & Kultur


Name: Naemi Winarske

Alter: 18 Jahre

Ein Safari-Highlight: Mit Amy und Timon auf dem Autodach sitzen :)

Mich hat überrascht…: Dass Audrey auch ein 2. Mal mit mir dabei ist <3

2 Dinge: Gaaaaaaaaaaaanz viele Geschenke und die Dankbarkeit für kleine Dinge der Afrikaner zu übernehmen

Uganda in (max.) 3 Wörtern: Highlight meines Lebens


Name: Lukas Bonkowski

Alter: 9 Jahre

Ein Safari-Highlight: Elefanten zu sehen

Mich hat überrascht…: Die Toiletten

2 Dinge: Ein Messer und ganz viele Bilder

Uganda in (max.) 3 Wörtern: Hat eklige Toiletten


Name: Birte Klein

Alter: 26 Jahre

Ein Safari-Highlight: Beine in der Sonne baumeln lassen, auf einem Boot auf dem Nil und Hippos gucken

Mich hat überrascht…: Die Gegensätze und der viele Müll, wo man überall wohnen kann und die Hilflosigkeit der Armen

2 Dinge: ein Holzhippo und Einblicke in eine völlig andere Kultur

Uganda in (max.) 3 Wörtern: Natur, Armut, Cola


Name: Friedbert Winarske

Alter: 49 Jahre

Ein Safari-Highlight: Die Vielfalt von Gottes Schöpfung

Mich hat überrascht…: Die Liebe und Dankbarkeit der Menschen

2 Dinge: Es ist nicht entscheidend wo wir leben, sondern dass wir unseren Platz ausfüllen, an den Gott uns gestellt hat.

Uganda in (max.) 3 Wörtern: Mir gefällt’s hier.


Name: Stefan Ebert

Alter: 31 Jahre

Ein Safari-Highlight: Giraffenherden und die Warzenschweine

Mich hat überrascht…: Dass Regen so schön sein kann

2 Dinge: circa 20 verschlossene Fotofilme inklusive vieler Eindrücke und viel Verständnis für die Lage der einzelnen Leute & des ganzen Landes.

Uganda in (max.) 3 Wörtern: viel Sonne, starker Regen und keine Zeit (jedenfalls sagen das alle)

Name: Siegfried Froese

Alter: 46 Jahre

Ein Safari-Highlight: Nach Burundi zur Hochzeit meines Schwagers fliegen zu dürfen!

Mich hat überrascht…: dass dieses Land und seine Christen mich nach vier Besuchen immer noch vermag in meinem Glauben herauszufordern, die

Tätigkeitswörter „vertrauen“ und „dienen“ nicht zu Nebenbeschäftigungen meiner Lebensgestaltung werden zu lassen.

2 Dinge: ein Specksteinherz für meine jüngste Tochter und einen Sonnenbrand auf den Handoberflächen!

Uganda in (max.) 3 Wörtern: Schönheit, Armut, Kinder


Name: Audrey

Alter: Fourty Something

Ein Safari-Highlight: Der riesige Sternenhimmel

Mich hat überrascht...: dass es in den ärmsten Familien Handys gibt

2 Dinge: Die Fröhlichkeit der Menschen und die Hoffnung, wiederkommen zu dürfen

Uganda in (max.) 3 Wörtern: Es gibt viel zu tun - packen wir's an!


Franks Steckbrief folgt

Abfahrt Mawanga

Mit 19 Schlafsäcken, 26 Isomatten und 3 Autos bewaffnet machen wir uns heute auf den Weg zum 4-5 Stunden entfernten Dorf Mawanga. Der Tag heute hat ruhig und stressfrei begonnen und wir sind alle gespannt, was uns erwarten wird. Unsere Aufgaben sind ähnlich wie die in Boliso: Unterstützung in der Klinik, Bauarbeiten, Kinder.
Am Freitag werden wir uns aus Kampala zurückmelden und euch berichten, was wir erlebt haben.
Bis dahin heißt es Geduld!
Timon

Das vergangene Wochenende weiter nördlich in Uganda im Murchison Falls National Park war für alle eine erholsame Abwechslung. Freitag wurden ein Nashornareal und die Wasserfälle erkundet, Samstag folgte eine Safari, eine Bootstour auf dem Nil und eine erneute, abendliche Fahrt durch den Safari-Park. Sonntag machten wir uns nach dem Frühstück auf, die 7-stündige Heimreise in Angriff zu nehmen und setzten uns nach dem Abendessen bei Stevensons abschließend zusammen, um uns beim Singen an Ostern zu erinnern. Alles in allem eine gelungene Auszeit, nach der wir gestärkt ins Dorf starten.
Amy

Montag, April 13, 2009

Naomi-Froese-Schule

Zwischen Rückkehr aus dem Dorf und Aufbruch zur Safari blieb uns ein Tag an der Naomi-Froese-Schule hier in Kampala. Unsere Eindrücke einmal ganz anders:

„Weil man sagt, dass es für die Afrikaner genauso schwer ist, uns Weiße auseinander zuhalten, war ich unsicher, ob unser Patenkind mich nach zwei Jahren wiedererkennen würde. Nachdem die Kinder uns gleich zu Beginn umringten und ich „unser Mädchen“ zunächst beim Umschauen nicht finden konnte, kam sie dann jedoch auf mich zu gerannt, umarmte mich und für den Rest des Tages genossen wir beide es einfach, uns wieder gegenseitig zu haben.“
Amy

„Ich konnte mit 50 Jahren + 1Tag ein zweites Mal hier in Uganda im Bett schlafen und duschen wann immer ich wollte.“
Anke

„Nachdem ich auf dem „Fußballfeld“, welches eher einem Acker glich, zuerst einen Abgang in die Büsche machte und danach einen Fallrückzieher knapp übers Tor haute, war ich unglaublich froh, dass das Spiel zu Ende war-selbst wenn wir 5:3 verloren hatten. Die Afrikaner waren mit ihrer Ausdauer und Geschwindigkeit einfach zu stark, zumal uns die Hitze sehr zu schaffen machte. Im Ganzen war es aber ein sehr schöner Tag und ich habe mich ehrlich gesagt ein bisschen in ein kleines 7-Jähriges Mädchen verguckt.“
Timon

„Ich bin endlich meine Kopfschmerzen los.“
Friedbert

„Nachdem uns die Schule gezeigt wurde, teilten wir uns in drei Gruppen auf (die später zu zwei wurden^^), um dann nacheinander Familien zu besuchen, die durch das TAPP-Programm unterstützt werden. Ich ging mit Matthias, Timon, Elias und Birte zusammen mit zwei Frauen, die das Programm an der Naomi-Froese Schule leiten, drei Familien in der Nähe der Schule besuchen. Besonders bewegend war für mich der Besuch der ersten Familie. Die Mutter lebt zusammen mit ihren 4 Kindern in einem Raum, der so groß ist wie bei uns die Küche. Damit sie das Schulgeld für ihre beiden ältesten Töchter aufbringen kann, müssen sie und ihre Kinder auf einem Steinschlag arbeiten. Für eine Schubkarre Steine, für die sie 3 Stunden in der Hitze schuften, kriegen sie dort 700 Schilling, umgerechnet ca. 0,25€, Eine der beiden Mädchen, ich glaub sie hieß Mirinji (oder wie auch immer das geschrieben wird) hat einen Schnitt in einem ihrer Oberschenkel, der bereits 3 Wochen alt ist. Die Mutter war mit ihr in einer Klinik, kriegte aber lediglich ein bisschen Puder, da sie das Geld für eine richtige Behandlung nicht zahlen konnte. Als sie uns die Wunde zeigte, war diese Bereits total vereitert und dreckig. Auch Matthias, unser Doktor, konnte dem Mädchen auf die schnelle nicht helfen, und wenn die Wunde nicht bald gereinigt wird, kann sich ihr ganzer Körper infizieren.... Dies zeigte mal wieder, was für ein schlimmes Schicksal viele der Leute hier haben, für das sie meistens nichts können und nichts dagegen unternehmen können. Um so dankbarer können wir sein, in Deutschland geboren zu sein und uns nicht sorgen zu müssen, ob wir am nächsten Tag noch genug zu Essen haben und die Arztbehandlung nicht bezahlen brauchen. Insgesamt war es aber auch für mich ein sehr schöner Tag, besonders das Wiedersehen mit all den Kindern auf der Naomi-Froese Schule vom letzten Jahr.“
Aaron

„Auch an der Naomi-Froese-Schule fanden Bauarbeiten statt. Fensterläden und Türen mussten gestrichen werden, Erdarbeiten waren zu erledigen und es wurden sogar von Afrikanern selbst gefertigte Tür- und Fensterzargen in neue Lehrerwohnungen eingebaut. Mit 25€/Zarge erschienen mir diese verhältnismäßig teuer.“
Gerhard

„Ist es nicht toll, hunderte Kinder um dich herum zu haben und dann, wenn du gehst, weinen einige sogar? Am liebsten würde ich sie alle mit nach hause nehmen, aber ich glaube, das findet meine Mama nicht soooooo angenehm ;) …“
Naemi

„Als wir durch die Klassenzimmer gehen, spricht mich unerwartet eine Lehrerin an: „You are mother Irene“. Ich bin erst total verwirrt, dann macht's Klick. Die Frau ist die Mutter meines Patenkindes Irene und muss ein Foto von mir gesehen haben. Wir freuen uns sehr, uns kennenzulernen und ich bekomme später ein paar Geschenke von ihr.
Außerdem treffe ich an diesem Tag den Lehrer Joseph wieder, dem ich vor drei Jahren Gitarre spielen beigebracht habe. Er erzählt mir, dass er inzwischen über 100 Personen Gitarre spielen beigebracht hat. Ich bin beeindruckt und ein bisschen stolz.“
Sonja

Sonntag, April 12, 2009

Burundi – ein neues Arbeitsfeld?

In der Hauptstadt Burundi's, Bujambura, war ich zur Hochzeit meines Schwagers eingeladen – und als Tim das mitbekam, hat er mir gleich noch den Auftrag auf den Weg gegeben die ganz junge, sich noch formierende, Gemeinde Gottes in diesem Land einmal zu besuchen. Durch die politische Insabilität in der Region, vor allem in Ruanda, sind hier (zu) viele Menschen in Bewegung gekommen.

Den Kontakt herzu- stellen war schon abenteuerlich: Vor vier Jahren waren Stevensons hier auf der Durchreise zwei Stunden mit dem Leiter der Arbeit zusammengetroffen. Nun musste ich ihn wieder aufsuchen – und hoffen dass er auch noch einigermaßen Englisch spricht oder wenigstens versteht, da die Amstsprache Französisch ist. Schon in der ersten Begegnung merkte ich, dass Thomas viel Elan sowie Einfallsreichtum für die Sache Gottes hat. Er überredete mich schnell, dass ich wenigstens eine der größeren Landgemeinden am Sonntag besuchen müsste. Also verabredeten wir uns um 8h früh loszufahren. Ich organisierte einen Taxifahrer für den Tag und freute mich, als er um 7.30h schon auftauchte.

Die 40km Riese ins Inland ließ schnell erkennen, dass die Armut nicht weit ausserhalb der recht gut in Schuß gebrachten Hauptstadt auch dieses Land voll im Griff hat. Wir hielten kurz an einer Lehmkirche an – wo extra ein Kinderchor vom jungen Pastor Gilbert an diesem schönen Ostermorgen zusammengewürfelt worden war – sie sangen laut und aufgeregt für uns – und dann gings weiter in die Stadt Bubanza. Die grünen Berge und bewaldeten Hügel dieses Landes ließen immer neue Bilder aus Kalifornien in mir hochkommen, doch die Hauptstraße, die zum Versammlungsort führte, wurde kurz vor dem Gipfel so schmal und ausgewaschen, dass wir die letzten 250m lieber zu Fuß gingen. Die Gemeinde beeindruckte mich mit ihrer Freude und Aufmerksamkeit – und viele konnten die Bibelstellen meiner Osterpredigt selbst aufschlagen, da sie eine dabei hatten (eine Seltenheit in den meisten Gemeinden (nicht nur Afrikas!)). Hier gab es viele junge Leute die mit gezielter Anleitung die Arbeit in die nächste Phase führen könnten und möchten. Das Kirch- gebäude war komplett aus Rohholz gefertigt – oben drauf ein Blechdach.

Nach der Predigt gings dann noch zum selbst initiierten Waisen- und Kinderhaus. Mich beeindruckte, wie spontan und herzlich die Kinder den Pastor empfingen – er hatte offensichtlich ihr Schicksal als Waisen oder hinterlassenen aus dem inneren der Wälder und Siedlungsgebiete hier gewendet – und die Gemeinde tut ihr bestes die Kosten und Räume irgendwie zu bewältigen. Ich war tief berührt von ihrem dienenden Glauben. Mein Besuch war ja gar nicht angekündigt – sie hätten genauso gut Jahre weiter machen können, ohne dass irgendjemand davon Kenntnis nimmt außerhalb ihrer Gemeinde. Hat hier eine Struktur für Patenkinder in Burundi ihren Anfang schon gefunden?

Mit einem afrikanischen Regen wurden wir vom Berg wieder herunter geschwemmt um in der kleinen Hauptstadtgemeinde den nächsten Gottesdienst zu feiern. Der Regen hatte schon längst den Fußboden komplett unter Wasser gesetzt und so bemühte ich mich nicht auszu- rutschen während der Predigt. Nur ein km entfernt entsteht gerade ein riesiger Moschee- Bau – her- ausfordernd für alle Christen in diesem noch sehr katholisch geprägten Land. Natürlich hatte Thomas' Frau zum Ende des Gottesdienstes das weite gesucht um ein herzliches Mittagessen zuzubereiten, ohne dessen ich unmöglich Richtung Flughafen aufbrechen durfte.

Jetzt geht’s über Ruwanda zurück in das Workcamp, wo die Safari-Reise unsrer Gruppe gerade zu Ende geht. Ihr werdet noch viel von uns hören – und manches sehen!

Was in Boliso 2 geschafft werden soll

Die Arbeit - ach ja! Durch unser Kommen ist das komplette Schul-/ Kirchge- bäude bis auf die Grundfun- damente erneuert und um 1/3 erweitert worden, 1-2 Schulgebäude (mal sehen wie weit das Geld reicht) und ein Wasserbrunnen entstanden, bzw. entstehen. Das Klinikgebäude wird Türen und Fenster bekommen - die Kirche wird natürlich auch damit neu ausgestattet werden müssen. Unsere mitgebrachten Gelder hätten dafür nie ausgereicht, sondern es gibt gezielte Spenden und viel freiwilliges Engagement z.B. der Pastoren aus der Umgebung - die nicht einmal den Schlips auszogen, als der Seminar- nachmittag mit mir vorbei war, bevor sie sich wieder ans Fundament ausgraben ranmach- ten. Ausserdem haben wir eine ganze Reihe Bauarbeiter für einige Wochen eine feste Anstellung bieten können.
Besonders schön war der Besuch einer Regierungsverantwortlichen. Sie hat die Arbeit in hohen Tönen gelobt und unseren Arzt, Matthias, noch ein besonderes Geschenk als Dankeschön für die Klinikarbeit überreicht. Sie steht neben dem Typ im roten Hemd...

Samstag, April 11, 2009

Die Klinik-Arbeit in Boliso 2

Am Samstag startete es etwas chaotisch, keiner wusste so recht was uns erwar- tet und was von uns erwartet wird. Die Patienten kamen in Strömen und wollten alle den Doktor sehen. Unsere Medikamente waren zwar nur begrenzt aber wir konnten jedem etwas Geeignetes geben. Einige Patienten konnten dank der mitgebrachten Brillen wieder klar sehen, ein Pastor war überglücklich, dass er seine Bibel wieder lesen konnte!
Auch einem kompli- zierten Fall konnten wir in sofern helfen, dass wir die Behandlung in einem Kranken- haus vermittel- ten, die Operation wurde gleich am nächsten Tag ambulant durchgeführt. Wir hatten das Gefühl, dass wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren und das es Gottes Führung war. Die Patientin wäre sonst an einer Blutvergiftung gestorben.

Sonntag war offiziell keine Klinik, aber in dem Gottes- dienst in dem unser Arzt Matthias war, kam er nicht drum herum, danach noch einige Patienten zu behandeln.
Montag wurde umorganisiert. In drei Räumen wurde behandelt. Die leichten Fälle behandelten unsere Krankenschwester und unser Krankenpfleger und, alle die eine ärztliche Untersuchung brauchten, gingen zum Doktor. Nach afrikanischer Sitte war der Raum mit Patienten überfüllt - Datenschutz ade! Dies war für uns allerdings sehr anstrengend, besonders wenn wir den Raum des Arztes aufsuchen mussten. Auch an diesem Tag gab es schwierige Fälle, ein Baby ohne Enddarm, der Stuhl wurde durch die Vagina entleert. Und ein 8 jähriges Mädchen das seit seinem 6. Lebensjahr, offenbar durch einen Insektenstich, im Koma lag und schon total abgemagert war, weil ihm nur noch Flüssigkeit eingeflößt werden konnte.

Dienstag kam unver- hofft noch eine ganze Kiste mit Medikamen- ten an, so dass wir noch besser helfen konnten. Auch orga- nisatorisch verbesser- ten wir uns, so dass immer nur der zu behandelnde Patient bzw. die Familie im Behand- lungsraum war. Eine 26 jährige Patientin hatte psychische Störungen, seitdem ihr Mann umgebracht wurde. Eine andere kam mit einem Tumor am Hals der in einem Krankenhaus lediglich aufgeschnitten worden war, vermutlich weil sie eine größere Operation nicht bezahlen konnte.

Die Patien- ten waren uns sehr dankbar, da sie in einem für sie erreich- baren Umkreis sonst keine ärztliche Versorgung haben. Viele von ihnen haben das erste Mal in ihrem Leben einen Arzt gesehen und oft waren wir auch die ersten Weißen die sie sahen. Durchschnittlich behandelten wir pro Tag 100 Patienten. Es war eine anstrengende, belastende, aber auf der anderen Seite auch eine sehr schöne Aufgabe.
Anke und Friedbert

Freitag, April 10, 2009

Musik, Musik, Geschenke und Fußball (tatsächlich: SV Todesfelde gegen VfL Wolfsburg!)

Konzerte habe ich ja schon manche gespielt, aber für und mit Kindern in Uganda zu singen, ist immer wieder ein besonderes Erlebnis.

Die „Bühne“ besteht für gewöhnlich aus einem Stuhl, einem Stein oder einem Baumstamm. Das Publikum – also eine unüberschaubare Schar Dreikäsehochs – steht so eng um einen herum, dass man sich kaum bewegen kann und aufpassen muss, dass man niemanden mit dem Gitarrenhals ins Gesicht haut. Alle Augen sind auf einen gerichtet und man wird echt gefordert, den Super-Entertainer zu machen, was nun ja nicht unbedingt so mein Ding ist.

Aber dann geht’s auch schon los und man vergisst schnell alles um einen herum, weil es einfach einen wahnsinnigen Spaß bringt. Man bringt den Jungs und Mädels ein Lied bei und die lernen es so gut und haben die Bewegungen so schnell drauf, dass Amy und ich mit den Wünschen nach weiteren Bewegungs- liedern kaum nachkommen. Aber zwei weißen Mädchen beim Überlegen und Diskutieren zu zuschauen, scheint die Kinder nicht weniger zu begeistern als die neuen Lieder.

Als Pausenfüller kommt es außerdem super an, wenn man die Kinder bittet, einem ihre eigenen Lieder beibringen. Nachdem man die englischen Texte entziffert hat, was aufgrund des krassen Akzents manchmal echt schwer ist, versuchen wir es erstmal mit dem Gesang. Erste Lacher aus der Gruppe. Dann die Bewegungen. Die Kinder können sich kaum halten. Wir müssen echt blöd aussehen mit unseren dreckigen Arbeitsklamotten und klobigen Arbeitsschuhen. Vielleicht haben wir aber auch Glück und die Kinder freuen sich einfach, dass ihre deutschen Gäste so interessiert an ihren Liedern und Bewegungen sind. Vielleicht ist es ihnen eine kleine Ehre, dass sie uns etwas beibringen dürfen.

Dieser Gedanke gefällt mir allerdings nicht. Ich wünsche mir, dass es hier ein gegenseitiges Nehmen und Geben ist und keiner denkt, wir sind die reichen Weißen, die alles besser wissen und können. Man merkt, dass manche hier so denken, jedenfalls am Anfang. Trifft man sich aber mit den Kindern, mit den Handwerkern und anderen Personen auf Augenhöhe, wird ihnen schnell klar, dass wir auch nur ganz normale, fehlbare Menschen sind. Das ist eine schöne Erfahrung und selbst die Schüchternen waren am Ende nicht mehr ganz so schüchtern wie bei unserer Ankunft.

An dieser Stelle möchte ich mich noch herzlich bei allen bedanken, die uns mit Gastge- schenken ausge- rüstet haben. Von Kaffeemaschinen über Seife, Wasserbälle, Frisbees und Schlipsen (siehe Bild!) bis hin zu Zahnbürsten, Handys, Kleidung und Schulmaterial ist echt alles dabei und wir konnten schon vielen Menschen eine große Freude machen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie die älteren Schüler sich gefreut haben, als jeder einen Kugelschreiber bekommen hat. Es gab ein Riesengelächter und ich dachte, die lachen uns aus, weil es nur so eine kleine Aufmerksamkeit ist, aber auf Nachfrage hieß es, dass vor Freude gelacht wurde. Kaum zu glauben.

Besonders gut angekom- men sind die Fußball- trikots, die wir verschenkt haben. So spielte plötzlich der SV Todesfelde gegen VfL Wolfsburg. Für mich als Segeberger natürlich ein absolutes Highlight, auch wenn Wolfsburg leider gewonnen hat, aber das haben sie wohl gerade eh ganz gut drauf mit dem Gewinnen, wie man am Wochenende gegen die Bayern gesehen hat ;-)

Also, danke an alle, die uns unterstützt haben, ihr seid klasse!! Liebe Grüße, vor allem nach München, Rebenstorf, Braun- schweig und Bad Segeberg.

Sonja