Den Kontakt herzu- stellen war schon abenteuerlich: Vor vier Jahren waren Stevensons hier auf der Durchreise zwei Stunden mit dem Leiter der Arbeit zusammengetroffen. Nun musste ich ihn wieder aufsuchen – und hoffen dass er auch noch einigermaßen Englisch spricht oder wenigstens versteht, da die Amstsprache Französisch ist. Schon in der ersten Begegnung merkte ich, dass Thomas viel Elan sowie Einfallsreichtum für die Sache Gottes hat. Er überredete mich schnell, dass ich wenigstens eine der größeren Landgemeinden am Sonntag besuchen müsste. Also verabredeten wir uns um 8h früh loszufahren. Ich organisierte einen Taxifahrer für den Tag und freute mich, als er um 7.30h schon auftauchte.
Die 40km Riese ins Inland ließ schnell erkennen, dass die Armut nicht weit ausserhalb der recht gut in Schuß gebrachten Hauptstadt auch dieses Land voll im Griff hat. Wir hielten kurz an einer Lehmkirche an – wo extra ein Kinderchor vom jungen Pastor Gilbert an diesem schönen Ostermorgen zusammengewürfelt worden war – sie sangen laut und aufgeregt für uns – und dann gings weiter in die Stadt Bubanza. Die grünen Berge und bewaldeten Hügel dieses Landes ließen immer neue Bilder aus Kalifornien in mir hochkommen, doch die Hauptstraße, die zum Versammlungsort führte, wurde kurz vor dem Gipfel so schmal und ausgewaschen, dass wir die letzten 250m lieber zu Fuß gingen. Die Gemeinde beeindruckte mich mit ihrer Freude und Aufmerksamkeit – und viele konnten die Bibelstellen meiner Osterpredigt selbst aufschlagen, da sie eine dabei hatten (eine Seltenheit in den meisten Gemeinden (nicht nur Afrikas!)). Hier gab es viele junge Leute die mit gezielter Anleitung die Arbeit in die nächste Phase führen könnten und möchten. Das Kirch- gebäude war komplett aus Rohholz gefertigt – oben drauf ein Blechdach.
Nach der Predigt gings dann noch zum selbst initiierten Waisen- und Kinderhaus. Mich beeindruckte, wie spontan und herzlich die Kinder den Pastor empfingen – er hatte offensichtlich ihr Schicksal als Waisen oder hinterlassenen aus dem inneren der Wälder und Siedlungsgebiete hier gewendet – und die Gemeinde tut ihr bestes die Kosten und Räume irgendwie zu bewältigen. Ich war tief berührt von ihrem dienenden Glauben. Mein Besuch war ja gar nicht angekündigt – sie hätten genauso gut Jahre weiter machen können, ohne dass irgendjemand davon Kenntnis nimmt außerhalb ihrer Gemeinde. Hat hier eine Struktur für Patenkinder in Burundi ihren Anfang schon gefunden?
Mit einem afrikanischen Regen wurden wir vom Berg wieder herunter geschwemmt um in der kleinen Hauptstadtgemeinde den nächsten Gottesdienst zu feiern. Der Regen hatte schon längst den Fußboden komplett unter Wasser gesetzt und so bemühte ich mich nicht auszu- rutschen während der Predigt. Nur ein km entfernt entsteht gerade ein riesiger Moschee- Bau – her- ausfordernd für alle Christen in diesem noch sehr katholisch geprägten Land. Natürlich hatte Thomas' Frau zum Ende des Gottesdienstes das weite gesucht um ein herzliches Mittagessen zuzubereiten, ohne dessen ich unmöglich Richtung Flughafen aufbrechen durfte.
Jetzt geht’s über Ruwanda zurück in das Workcamp, wo die Safari-Reise unsrer Gruppe gerade zu Ende geht. Ihr werdet noch viel von uns hören – und manches sehen!
1 Kommentar:
Hi Siegfried, Happy Easter to you and the team. I am envious Sigi that I couldn't be with you to experience the difficulties involed I would love to get stuck in and help the people in need. Fantastic that Mathias is with you. I am sure this will open up new fuure projects and opportunities for KHW and for us. Blessings and greetings from brother Jeff and the family Barber.
Kommentar veröffentlichen