Am Samstag startete es etwas chaotisch, keiner wusste so recht was uns erwar- tet und was von uns erwartet wird. Die Patienten kamen in Strömen und wollten alle den Doktor sehen. Unsere Medikamente waren zwar nur begrenzt aber wir konnten jedem etwas Geeignetes geben. Einige Patienten konnten dank der mitgebrachten Brillen wieder klar sehen, ein Pastor war überglücklich, dass er seine Bibel wieder lesen konnte!
Auch einem kompli- zierten Fall konnten wir in sofern helfen, dass wir die Behandlung in einem Kranken- haus vermittel- ten, die Operation wurde gleich am nächsten Tag ambulant durchgeführt. Wir hatten das Gefühl, dass wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren und das es Gottes Führung war. Die Patientin wäre sonst an einer Blutvergiftung gestorben.
Sonntag war offiziell keine Klinik, aber in dem Gottes- dienst in dem unser Arzt Matthias war, kam er nicht drum herum, danach noch einige Patienten zu behandeln.
Montag wurde umorganisiert. In drei Räumen wurde behandelt. Die leichten Fälle behandelten unsere Krankenschwester und unser Krankenpfleger und, alle die eine ärztliche Untersuchung brauchten, gingen zum Doktor. Nach afrikanischer Sitte war der Raum mit Patienten überfüllt - Datenschutz ade! Dies war für uns allerdings sehr anstrengend, besonders wenn wir den Raum des Arztes aufsuchen mussten. Auch an diesem Tag gab es schwierige Fälle, ein Baby ohne Enddarm, der Stuhl wurde durch die Vagina entleert. Und ein 8 jähriges Mädchen das seit seinem 6. Lebensjahr, offenbar durch einen Insektenstich, im Koma lag und schon total abgemagert war, weil ihm nur noch Flüssigkeit eingeflößt werden konnte.
Dienstag kam unver- hofft noch eine ganze Kiste mit Medikamen- ten an, so dass wir noch besser helfen konnten. Auch orga- nisatorisch verbesser- ten wir uns, so dass immer nur der zu behandelnde Patient bzw. die Familie im Behand- lungsraum war. Eine 26 jährige Patientin hatte psychische Störungen, seitdem ihr Mann umgebracht wurde. Eine andere kam mit einem Tumor am Hals der in einem Krankenhaus lediglich aufgeschnitten worden war, vermutlich weil sie eine größere Operation nicht bezahlen konnte.
Die Patien- ten waren uns sehr dankbar, da sie in einem für sie erreich- baren Umkreis sonst keine ärztliche Versorgung haben. Viele von ihnen haben das erste Mal in ihrem Leben einen Arzt gesehen und oft waren wir auch die ersten Weißen die sie sahen. Durchschnittlich behandelten wir pro Tag 100 Patienten. Es war eine anstrengende, belastende, aber auf der anderen Seite auch eine sehr schöne Aufgabe.
Anke und Friedbert
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3 Kommentare:
Hallo ihr "Helden" es ist überwältigend zu Lesen was ihr alles leistet und wie vielen Menschen ihr helfen könnt/dürft! Gottes Segen und Bewahrung für euren Aufenthalt. Wir denken an euch und freuen uns jeden Tag auf eure Berichte.Liebe Grüße an alle
Karin Brinkmann und Familie
Hallo Ihr Lieben, bin stark beeindruckt von Eurem Dienst. Habt weiterhin eine so besondere Zeit.
Bin etwas ratlos, weil ich den gestrigen Eintrag vom 10.4. nicht geöffnet bekomme??? Geht es anderen auch so?
Gibt es auch ein Foto mit 'meiner' Trompete und neuem Besitzer?
Ganz herzliche Grüße an alle, besonders natürlich an die Segeberger und Münchner
Wir haben super Wetter !
Reinhild Bonkowski
Liebe Ostergrüße senden wir Euch in die Ferne. Euer Einsatz ist beeindruckend und wertvoll. Weiterhin Gottes reichen Segen für diese kostbare Zeit, viel Kraft, Gesundheit und Freude wünschen wir Euch und dem gesamten Team,
Die fünf Jankes aus Wolfsburg
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