Donnerstag, April 28, 2016

Endlich dürfen wir arbeiten!



Nach dem wir unseren Geist bei der Bibelarbeit und unseren Körper bei einem reichhaltigen Frühstück gestärkt hatten, begaben wir uns in das 10 Autominuten entfernte Kirongero.
Dort gab es erst einmal eine ausführliche Besichtigung der Projekte:
  •     eine Vorschule bis zur 3. Klasse,                                                               
  •     eine Grundschule von der 1. bis zur 7. Klasse, zusammen 500 Schüler,
  •     ein großes Gelände mit vielen Spielmöglichkeiten für die Kinder, einschl. Karussell, Rutschen, Schiffsschaukel, Klettergerüsten und Billardtisch,
  •     Schwangeren- und Kindervorsorge, einschl. Hausbesuchen, um dort auf Verbesserungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen,
  •     und einer Klinik, mit Labor, Entbindungsraum, Ambulanz und stationärem Bereich für Männer und Frauen.
  • Natürlich gehört auch eine Kirche und das TAPP (Unterstützung für HIV-Positive) – Programm mit dazu.
In der Klinik durften wir den Krankenpfleger unterstützen und bekamen diverse Krankheiten zu sehen, vom Hauttumor, über ein Leistenbruchrecediv in den Hodensack, Nierenbeckenentzündung, Augenbindehautentzündung, Wurmerkrankung, Atemwegsinfektionen, Malaria, geistige Behinderung, hohem Blutdruck, Diabetes, altersbedingte Knochenerkrankungen, Hals- und Ohrinfektionen bis hin zu  einem Patienten mit grauem Star und einer Patientin mit Verdacht auf einen Schenkelhalsbruch, die letzteren beiden vermittelten wir allerdings in ein Krankenhaus.

Während sich die einen im Krankenzimmer nützlich machen durften, fuhr eine kleine Gruppe zu den anstehenden TAPP Besuchen. Darunter auch ich, Stefan aus Werneuchen (bei Berlin) – zum ersten male dabei. Schon die Anreise forderte uns. Mitten im unwegsamen  Gelände verloren wir ein Rad.  Gottseidank war es nur das  Reserverad. Nach kurzer Pause konnte das verloren gegangene Teil wieder montiert werden. Was dann jedoch kam, sprengte jede mir vorzustellende Erwartung.  Wir wurden von einer Familie, bestehend aus Mann und Frau mit insgesamt 8 Kindern empfangen. Der Mann und die Frau haben Aids, die Kinder scheinen gesund zu sein. Die Familie lebt in extrem armen Verhältnissen, die Lehmjurte beherbergt ein altes kleines Bett für die Erwachsenen, die 3 Kinder im „Haus lebend“ schlafen auf einer Kokosmatte. Neben 2 Kleidungsstücken gab es nichts. So viel bittere Armut, gepaart mit den gesundheitlichen Problemen, der sozialen Ausgrenzung, bedarf schon einer besonderen Herausforderung. Umso wichtiger unser Besuch.  Neben den mitgebrachten dringend benötigten Sachen wie Kleidungsstücke, Schuhe, Lebensmittel, aber auch ein wenig Spielzeug, konnten wir zeigen, dass sie nicht alleine sind. Gerade diese so wichtige Geste und die ungezügelte Dankbarkeit der zu besuchenden Menschen hat mich tief berührt. Die Freude in den Augen, für einen kurzen Moment Glück zu empfinden – bei vergleichsweise so wenig Aufwand für uns, hinterlässt tiefe Spuren. Ich werde diesen Moment in meinen Leben nie vergessen.
Unsere Zeit erlaubte uns noch zwei weitere Besuche. Diesmal war ich jedoch emotional etwas besser vorbereitet.

Moin moin hier ist der Micha.
Ein be- sonderes Highlight war heute noch der Kauf und die Übergabe von fünf lebenden Ziegen an diese besonders arme und bedürftige Familien (die bei TAPP besuchten). Die Ziegen wurden von Spendengeldern aus unserem Freundeskreis ermöglicht wofür ich mich herzlich bedanken möchte. Die Dankbarkeit der Empfänger war jedenfalls überschwänglich und machte uns glücklich in eurem Namen Gutes getan zu haben.
Ebenfalls konnten wir einen Trikotsatz an die Kinder der Schule übergeben, wodurch nun einen ganze Mannschaft junger Spieler wild über den Platz toben kann.

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