Heute fuhren wir in den Stadtteil Mutungo.
Diese Gemeinde ist erst nach unseren ersten Ugandaeinsätzen gegründet worden und so gewachsen, dass sie neuerdings mit zwei Gottesdiensten ungefähr 200 Personen zählen. 80 SchülerInnen
besuchen die Pre- und Primary School (Kindergarten/Grundschule). Zwei
Klassen werden in Containern unterrichtet! Dort konnten wir mit unseren Projektgeldern eine
Erweiterung der Klassenräume schaffen.
Ein kleiner Spaziergang führte uns zum neuen TAPP-Gelände mit einer Ausbildungsstätte für 30 Schneiderinnen mit 10 Nähmaschinen. In einem zweiten Raum ist das neuste TAPP Projekt entstanden in den letzten Monaten: 10 junge Männer sowie 20 Frauen werden im Leder- & Schusterhandwerk mit einer Nähmaschine ausgebildet. Eine echte Ledernähmaschine für 200 Euro sowie eine Schneidemaschine (120) sind hier unsrer Meinung nach absolut notwendig um diese neuste Blüte der Arbeit in Mutungo voranzubringen. Wäre ein Spender unter unseren Lesern in Deutschland dazu bereit?!
Für frischen Umsatz haben einige aus unserer Gruppe gesorgt mit maßgeschneiderten Schuhen und etliche Hemdaufträgen.
Olli, Elias & Christian sorgten mit Pinsel und Farbe zumindest
schon mal für eine vorrübergehende Verschönerung einiger Klassenräume.
Mit der räumlichen Erweiterung konnte heute begonnen werden. Ebenfalls
auf dem TAPP-Grundstück sind sechs Wohnungen für Großmütter, deren Kinder an
AIDS gestorben sind und die dort mit ihren Enkelkindern leben. Die
Gemeinschaftsduschen wurden erweitert; dort durften unsere
BauarbeiterInnen (Anka, Nico, Harry & Daniel), natürlich mit einheimischer
Unterstützung, zur Vollendung beitragen!
Jannice, Gerhard & Friedbert besuchten vier TAPP-Familien und fünf
Großmütter (eigentlich waren zwei geplant, aber es erwarteten uns auf einmal
mehr).
Als erstes besuchten wir Betty: außer einer Tochter sind all ihre
Kinder gestorben, ebenso ihr Ehemann. Mit
Wäsche waschen versucht sie ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Der zweite Besuch führte uns zu einem AIDS-kranken Mann, der in einer erbärmlichen
Hütte aus Blech & Pappe, direkt hinter einem Müllplatz lebt. Seine Frau
verließ ihn mit zwei seiner Kinder aufs Land, die anderen zwei blieben bei ihm.
Er wurde überfallen, zusammengeschlagen und sein Motorradtaxi gestohlen. Seit
dem hat er eine Halbseitenlähmung, seine 11 & 9 Jahre alten Kinder kümmern
sich um ihn…
Zwei AIDS-kranken Schwestern galt ein weiterer Besuch, einer der Männer
lebte mit ihnen und ihren sieben Kindern in einer kleinen Einzimmerwohnung. Das
jüngste Kind, noch ein Baby, schlief allein im Haus, eine Kerze brannte und
löste einen Wohnungsbrand aus. Dabei erlitt es furchtbare Verbrennungen an den
Beinen. Der eine Fuß ist nur noch ein Stumpf und in den Kniekehlen ist die Haut
so zusammengewachsen, dass es nicht laufen lernen kann, es sei denn es wird
operiert.
Zuletzt besuchten wir die Großmütter mit ihren Enkelkindern, weil deren
Eltern an AIDS gestorben sind. Sie waren so dankbar für die Geschenke: Nahrungsmittel, Schmuck, Kuscheltiere und
Kleidung für die Enkel. Eine Taschenlampe war besonders begehrt und Gerhard
ließ sie dafür Lose ziehen.
Bevor wir in unser Quartier fuhren übergaben wir der
Ausbildungsleiterin etliche Stoffe, 10kg Reisverschlüsse & diverse Nähutensilien...
Kurz nach dem Abendbrot trafen unsere Safarireisenden wieder in Kampala
ein, mit vielen überwältigenden Erlebnissen und Eindrücken! Was für eine Welt in die Gott uns gestellt hat!
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