Unser offiziell letzter Tag an der NFS war heute, da morgen
ein paar Leute auf Safari fahren und andere zum Rafting zum Nil abziehen. Falls
wir morgen doch nochmal rüberfahren, dann mit sehr dezimierter Teilnehmerzahl.
Es wurden viele Patenkinder beschenkt, was für alle immer
wieder eine große Freude ist. Da die Männer morgens nicht gleich anfangen
konnten mit ihrer Baustelle, gingen Niko, Emil, Harry und Gerd mit Nora auf
private Homevisit-Tour, um die beiden Frauen, die sich zusammen um 9 Kinder
kümmern, zu besuchen und sie mit Lebensmitteln für einige Tage zu versorgen
(+100kg!). Die Einkäufe dieser Shoppingtour mussten mit einem angemieteten
Fahrzeug (Fahrrad war am günstigsten) zur Hütte gebracht werden, da es nicht
machbar war, das alles zu tragen.
Auch Jannice, Nona, Bob & Christian hatten eine sehr intensive
Begegnung bei ihren Besuchen. Eine alleinstehende Frau aus dem TAPP Programm
hat als ältestes ihrer 4 Kinder einen an den Füßen behinderten Jungen. Das eine Bein von Ronald ist durch mühevolles
Geldsparen operativ korrigiert worden im letzten Jahr. Für das andere hat sie noch keine Ersparnisse
gehabt. Als im laufe des Besuchs die Aussicht auf eine Lösung dieses Problems durch
unsere Leute Ihr durch eine Spende angeboten wurde, hat die Freude im Raum jeden
erfasst. Der Siebenjährige strahlte über das ganze Gesicht … und heute Abend
bei unserem Gruppentreffen hatten wir schon 313.500 ugandische Schilling (ca.
95 Euro) für die OP. Jannice hat Ronald inzwischen als neues Patenkind für sich
ins Herz geschlossen und legt nochmal die Differenz drauf!
Christian und Andy waren die unange- fochtenen Stars bei den
Kupona-Kids, da sie mit ihnen Hubschrauber spielten. Da konnten die Frauen
nicht ganz mithalten, obwohl Christin und ich (Corinna) uns gesangsmäßig alle
Mühe gaben. Die Kinder sind so dankbar für die Aufmerksamkeit, die sie von uns
bekommen, auch wenn der Unterricht manchmal in die andere Richtung geht, wenn
sie uns ihre Lieder vorsingen/beibringen. Jeder versucht, einen Zipfel an uns
zu greifen, und die Krönung ist dann, wenn man tatsächlich eine Hand von uns
erwischt. Die wird dann aufs Äußerste verteidigt und nach Möglichkeit nicht
wieder losgelassen.
Beim Mittagessen stellten Gerd und ich uns dazu und gaben
jedem Kind zum Essen eine Vitamintagesration in Form von Kautabletten (danke an Orthomol!!).
Unser Essen wurde zugunsten der Schwimmgruppe verschoben, da
wir in unserem straffen Zeitplan sowieso schon hinterher hinkten. Die Jungs und
Mädels sind voller Eifer dabei. Ein Junge (Collin) hat es tatsächlich nach drei
(!) Stunden geschafft, den Pool einmal allein zu durchqueren. Es war für uns
eine große Überraschung. Zur Belohnung gab Bob für die Kinder und uns im Garten
des „Ssebo Green Joy Park“ eine Cola/Mirinda aus. Die Kinder waren sichtlich
beeindruckt von der sehr gepflegten Anlage, da sie sowas sicher noch nie
gesehen oder gar betreten haben.
Anschießend gaben Jannice und Bob noch ein kurzes Seminar
für die TAPP-Frauen, die sich heute beim Büro auf dem Gelände der Schule
trafen. Sie nehmen diese Seminare immer voller Aufmerksamkeit an, auch wenn
immer wieder so Themen wie Familienplanung angesprochen werden. Sie sind dabei
voller Zustimmung, auch wenn sie das Gehörte manchmal nur schwer oder gar nicht
ihren Männern gegenüber durchsetzen können.
Das Dach der Aula nimmt langsam Form an, was unsere
Bauarbeiter freut. Sie waren schon etwas geknickt, da sie nicht gleich loslegen
konnten, wie sie es sich vorgestellt hatten. Dann hatten sie ein paar Stücke
Mauer auszubessern sowie einige Erdarbeiten zu erledigen, die morgen beendet
werden sollen.
So, für heute muss ich
mich in meine UNO-Runde verabschieden. Gute Nacht nach Deutschland und
Australien.
Achso, der Satz des Tages kommt von Harry: Willst du einen
Stern? Dann hol‘ ihn dir selber!
Corinna
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