Mittwoch, März 26, 2014

Der erste letzte Tag an der Naomi-Froese-Schule

Unser offiziell letzter Tag an der NFS war heute, da morgen ein paar Leute auf Safari fahren und andere zum Rafting zum Nil abziehen. Falls wir morgen doch nochmal rüberfahren, dann mit sehr dezimierter Teilnehmerzahl.
Es wurden viele Patenkinder beschenkt, was für alle immer wieder eine große Freude ist. Da die Männer morgens nicht gleich anfangen konnten mit ihrer Baustelle, gingen Niko, Emil, Harry und Gerd mit Nora auf private Homevisit-Tour, um die beiden Frauen, die sich zusammen um 9 Kinder kümmern, zu besuchen und sie mit Lebensmitteln für einige Tage zu versorgen (+100kg!). Die Einkäufe dieser Shoppingtour mussten mit einem angemieteten Fahrzeug (Fahrrad war am günstigsten) zur Hütte gebracht werden, da es nicht machbar war, das alles zu tragen.
Auch Jannice, Nona, Bob & Christian hatten eine sehr intensive Begegnung bei ihren Besuchen. Eine alleinstehende Frau aus dem TAPP Programm hat als ältestes ihrer 4 Kinder einen an den Füßen behinderten Jungen.  Das eine Bein von Ronald ist durch mühevolles Geldsparen operativ korrigiert worden im letzten Jahr.  Für das andere hat sie noch keine Ersparnisse gehabt. Als im laufe des Besuchs die Aussicht auf eine Lösung dieses Problems durch unsere Leute Ihr durch eine Spende angeboten wurde, hat die Freude im Raum jeden erfasst. Der Siebenjährige strahlte über das ganze Gesicht … und heute Abend bei unserem Gruppentreffen hatten wir schon 313.500 ugandische Schilling (ca. 95 Euro) für die OP. Jannice hat Ronald inzwischen als neues Patenkind für sich ins Herz geschlossen und legt nochmal die Differenz drauf!
Christian und Andy waren die unange- fochtenen Stars bei den Kupona-Kids, da sie mit ihnen Hubschrauber spielten. Da konnten die Frauen nicht ganz mithalten, obwohl Christin und ich (Corinna) uns gesangsmäßig alle Mühe gaben. Die Kinder sind so dankbar für die Aufmerksamkeit, die sie von uns bekommen, auch wenn der Unterricht manchmal in die andere Richtung geht, wenn sie uns ihre Lieder vorsingen/beibringen. Jeder versucht, einen Zipfel an uns zu greifen, und die Krönung ist dann, wenn man tatsächlich eine Hand von uns erwischt. Die wird dann aufs Äußerste verteidigt und nach Möglichkeit nicht wieder losgelassen.
Beim Mittagessen stellten Gerd und ich uns dazu und gaben jedem Kind zum Essen eine Vitamintagesration  in Form von Kautabletten (danke an Orthomol!!).
Unser Essen wurde zugunsten der Schwimmgruppe verschoben, da wir in unserem straffen Zeitplan sowieso schon hinterher hinkten. Die Jungs und Mädels sind voller Eifer dabei. Ein Junge (Collin) hat es tatsächlich nach drei (!) Stunden geschafft, den Pool einmal allein zu durchqueren. Es war für uns eine große Überraschung. Zur Belohnung gab Bob für die Kinder und uns im Garten des „Ssebo Green Joy Park“ eine Cola/Mirinda aus. Die Kinder waren sichtlich beeindruckt von der sehr gepflegten Anlage, da sie sowas sicher noch nie gesehen oder gar betreten haben.
Anschießend gaben Jannice und Bob noch ein kurzes Seminar für die TAPP-Frauen, die sich heute beim Büro auf dem Gelände der Schule trafen. Sie nehmen diese Seminare immer voller Aufmerksamkeit an, auch wenn immer wieder so Themen wie Familienplanung angesprochen werden. Sie sind dabei voller Zustimmung, auch wenn sie das Gehörte manchmal nur schwer oder gar nicht ihren Männern gegenüber durchsetzen können.
Das Dach der Aula nimmt langsam Form an, was unsere Bauarbeiter freut. Sie waren schon etwas geknickt, da sie nicht gleich loslegen konnten, wie sie es sich vorgestellt hatten. Dann hatten sie ein paar Stücke Mauer auszubessern sowie einige Erdarbeiten zu erledigen, die morgen beendet werden sollen.
So, für heute muss ich  mich in meine UNO-Runde verabschieden. Gute Nacht nach Deutschland und Australien.
Achso, der Satz des Tages kommt von Harry: Willst du einen Stern? Dann hol‘ ihn dir selber!
Corinna

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