Donnerstag, März 28, 2013

Endspurt und Finale in Kapchorwa

 Der letzte Arbeitstag ist angebrochen. Aufstehen, Wetter checken (kein Regen), frühstücken und ab zur Baustelle. Alle haben sich viel vorgenommen und möchten die begonnenen Arbeiten zu einem sauberen Abschluss bringen. Die Krankenabteilung möchte alle Wartende Versorgen und möglichst alle Medikamente unter den leidenden Menschen aufteilen. Die Kirchenbauer wollen weitere Fundamente setzten und Eckpfeiler aufstellen. Und wir, die Gang von Guesthouses, würden gerne das Dach schaffen.


 Zuerst läuft alles nach Plan, das Dach geht voran obwohl ich gestehen muss, dass ich eindeutig platt bin und von 10 geschlagenen Nägeln 5 eine ungewöhnliche Richtung nehmen. Ich bin sichtlich sauer, aber Nico rettet mich und haut die krummen Dinger rein.
Die kleinen Regenschauer stören kaum, doch leider wird es nach einigen Stunden schlimmer, und ein  vermeintlich kleiner Regenguss mausert sich zu einem ausgewachsenen Unwetter. Der Wind trägt den Regen seitlich unter die Zelte,  lässt die abschüssige Straße zu einem Sturzbach werden und  die Menschen näher zusammen rücken unter unseren beiden Versorgungszelten.

Während wir, in einigermaßen guter Kleidung leicht frösteln, stehen neben uns, barfuß und spärlich bekleidet, kleine Kinder und Erwachsene und  ertragen leise ihr Leid. Als wir kurzfristig zwei kleine Kinder gemeinsam in ein Sakko stecken wird die Stimmung gleich viel wärmer, ein nettes Lächeln sofort erwidert.
Nach zwei Stunden lässt der Regen nach und wieder geht es an die Arbeit. Doch auch diese Regenpause ist nur von kurzer Dauer. Da es am Dach nicht weitergeht, schaue ich im Sani-zelt vorbei und erlebe live, wie gerade bei einer Frau, ein Kieferabzess, durch die offene Wagenwundöffnung herausgedrückt wird. Das diese Frau unsagbare Schmerzen haben muss ist klar, es kommt jedoch kein Leid über ihre Lippen. Was diese Menschen ertragen können ist unglaublich. Ich muss an dieser Stelle auch Corinna, Patrizia und ihren Helfern meinen absoluten Respekt aussprechen, wie sie hier unter diesen einfachen und schwierigen Bedingungen weit mehr als 350 Menschen versorgt haben.
Da der Regen langsam immer stärker wird packen wir widerwillig vorzeitig unsere sieben Sachen und treten die Heimreise an. Ein Kleinlaster, der ohne Fahrer heimatlos auf der Straße steht, wird kurzfristig zur Seite geschoben und weiter geht die Reise. Im Resort angekommen, ist die warme Dusche und trockene Kleidung wieder ein willkommener Segen. Der Tag war im Ergebnis hart aber gut!  Morgen geht’s zurück nach Kampala…
Liebe Grüße ins kalte Deutschland, Micha.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…
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Anonym hat gesagt…

Ihr verbreitet soviel Segen unter den leidgeprüften Menschen...Gottes Dank ist euch sicher!
Wir hoffen, es geht euch allen gut und ihr könnt alle euren Dienst auch weiterhin tun !
LG Familie Hinz/Koch

Anonym hat gesagt…
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