Samstag, März 30, 2013

Letzter Tag in den Bergen und Rückreise

Die Berge machen es uns nicht leicht sie zu verlassen. Der Morgen empfängt uns mit wohltu- ender Wärme und die Sonne gibt ihr Bestes. Alle sind wohlgelaunt und nach dem Frühstück werden die Autos gepackt. Als wir bei unserer Baustelle ankommen wartet schon die ganze Gemeinde auf uns, um uns zu verabschieden. Da das Wetter wunderschön werden soll, und die Zeit vorhanden ist, werden die Arbeitssachen nochmal rausgeholt. So gehen Nico, Jürgen, Micha und ich daran, unser Dach zu vollenden.
Während wir uns dieser Arbeit widmen, geht ein Teil der Gruppe zum naheliegenden Wasserfall, bleibt vor Ort und schaut begeistert zu, wie viele Einheimische Helfer zwei weitere Pfosten der Kirche aufstellen oder baut die mitgebrachten Zelte ab und packt die Autos voll. Leider wird die Zeit dann knapp und die Abreise soll beginnen. Wir lassen alles fallen und machen uns fertig.
Die restlichen paar Latten müssen wir leider den Anderen überlassen. Trotzdem sind wir sehr zufrieden. Die Abfahrt verzögert sich dann doch um Einiges, da die Rechnungen für das Baumaterial bezahlt werden müssen und viele weitere Menschen noch ein paar Schilling aus verschieden Gründen haben möchten.
Als es dann endlich los geht, habe ich auf der langen Fahrt Zeit aus technischer Sicht Resümee zu ziehen:  In der ersten Woche ging es um die Bestandsaufnahme der Elektroinstallation an der Naomi Froese Schule und den Materialeinkauf welches Anka und Michael zur Freude der Bewohner installiert haben :-) 12 vorher völlig dunkle Räume ohne Strom erhellt im Licht je einer 11 Watt Ernergiesparlampe.
Weiterhin die Bestandsaufnahme der Elektroinstallation an der Heritage International Schule zur Entscheidungshilfe für die kommenden Arbeiten (für Tim Stevenson). Wozu folgende Punkte zählen.
1.       Erfassung der Belastung der batteriegespeisten Notstromversorgung der Verwaltung und des Computerraumes der Bibliothek.     Beide können leider nur die Hälfte der installierten Leistung bereitstellen.
2.       Die Reparatur der Elektroverteilung der Küche wurde von mir durchgeführt
3.       Die Reparatur der Elektroverteilung eines Klassenraumes erledigte ich ebenfalls
4.       Durchsicht des 70 kVA Notstromgenerators und des dazugehörigen Schaltschranks. Der nagelneue Schaltschrank für die Generator-Netzumschaltung ist noch nie benutzt worden, da die Schaltpläne fehlen!  Also habe ich die Schaltung aufgenommen und vorläufig von Hand gezeichnet (muß zu Hause noch ordentlich gemacht werden). Den fehlenden wichtigen Schlüssel zum Steuergerät des Generators hat ein Schlüsseldienst aus Kampala durch nachmessen, in   Handarbeit nachgemacht. Er wackelt und hat Luft, aber er geht.
5.       Probeweiser Einbau eines LED-Flutlichtscheinwerfers als Sicherheitsbeleuchtung der Einfahrt, welche zwar nur zum Testen   aber vermutlich für die afrikanische Ewigkeit, dient.
Der größte Brocken in den Bergen war wie beschrieben, der Bau von drei 9m² Häuschen mit Terrasse. Unter der Leitung von Nico konnten Michael und ich die Fertigstellung des Rohbaus erleben. Da wir völlig ohne Strom waren und auch im Krähennest der Generator nicht immer lief,
habe ich den kleinen Notstromgenerator repariert, so daß wir damit alle die Kameras, Handys und Computer-Akkus laden konnten. Damit der Generator läuft, musste ich den Vergaser ausbauen, reinigen, zusammenbauen und einstellen. Jetzt schnurt er wie eine afrikanische Honigbiene.
Unsere Rückreise aus den Bergen verlief dann doch wieder anders als geplant. Der eine Van kochte ständig über und der Pickup hat Benzinfilterprobleme. So sind wir mit gemächlichem Tempo, völlig übermüdet erst um 22Uhr in Kampala angekommen. Ende gut alles gut und wir freuen uns über den wiedergewonnen Komfort.
Lieben Gruß, euer Klaus.

Donnerstag, März 28, 2013

Endspurt und Finale in Kapchorwa

 Der letzte Arbeitstag ist angebrochen. Aufstehen, Wetter checken (kein Regen), frühstücken und ab zur Baustelle. Alle haben sich viel vorgenommen und möchten die begonnenen Arbeiten zu einem sauberen Abschluss bringen. Die Krankenabteilung möchte alle Wartende Versorgen und möglichst alle Medikamente unter den leidenden Menschen aufteilen. Die Kirchenbauer wollen weitere Fundamente setzten und Eckpfeiler aufstellen. Und wir, die Gang von Guesthouses, würden gerne das Dach schaffen.


 Zuerst läuft alles nach Plan, das Dach geht voran obwohl ich gestehen muss, dass ich eindeutig platt bin und von 10 geschlagenen Nägeln 5 eine ungewöhnliche Richtung nehmen. Ich bin sichtlich sauer, aber Nico rettet mich und haut die krummen Dinger rein.
Die kleinen Regenschauer stören kaum, doch leider wird es nach einigen Stunden schlimmer, und ein  vermeintlich kleiner Regenguss mausert sich zu einem ausgewachsenen Unwetter. Der Wind trägt den Regen seitlich unter die Zelte,  lässt die abschüssige Straße zu einem Sturzbach werden und  die Menschen näher zusammen rücken unter unseren beiden Versorgungszelten.

Während wir, in einigermaßen guter Kleidung leicht frösteln, stehen neben uns, barfuß und spärlich bekleidet, kleine Kinder und Erwachsene und  ertragen leise ihr Leid. Als wir kurzfristig zwei kleine Kinder gemeinsam in ein Sakko stecken wird die Stimmung gleich viel wärmer, ein nettes Lächeln sofort erwidert.
Nach zwei Stunden lässt der Regen nach und wieder geht es an die Arbeit. Doch auch diese Regenpause ist nur von kurzer Dauer. Da es am Dach nicht weitergeht, schaue ich im Sani-zelt vorbei und erlebe live, wie gerade bei einer Frau, ein Kieferabzess, durch die offene Wagenwundöffnung herausgedrückt wird. Das diese Frau unsagbare Schmerzen haben muss ist klar, es kommt jedoch kein Leid über ihre Lippen. Was diese Menschen ertragen können ist unglaublich. Ich muss an dieser Stelle auch Corinna, Patrizia und ihren Helfern meinen absoluten Respekt aussprechen, wie sie hier unter diesen einfachen und schwierigen Bedingungen weit mehr als 350 Menschen versorgt haben.
Da der Regen langsam immer stärker wird packen wir widerwillig vorzeitig unsere sieben Sachen und treten die Heimreise an. Ein Kleinlaster, der ohne Fahrer heimatlos auf der Straße steht, wird kurzfristig zur Seite geschoben und weiter geht die Reise. Im Resort angekommen, ist die warme Dusche und trockene Kleidung wieder ein willkommener Segen. Der Tag war im Ergebnis hart aber gut!  Morgen geht’s zurück nach Kampala…
Liebe Grüße ins kalte Deutschland, Micha.

Tag drei in Kapchorwa


Unsere Gebete wurden erhört, denn wir hatten einen (fast) regenfreien Tag!!! So konnten wir alle voll ranklotzen, und die Baustellen kamen gut voran. Die Kirche konnte begonnen werden, und die Guesthouses nehmen schon Gestalt an. Auch wenn sich manchmal gegenseitig das Material geklaut wurde ;-).
Bei der Kirche wurden Massen von Erde bewegt, um das Stufenfundament vorzubereiten, und bei den Guesthouses waren wir schon bei den Dachstühlen. Für die Wände wurden die ersten Steine vermauert.
Genau neben der Baustelle hat Bob seinen Vortrag  zum Thema "Alkohol in den Familien", dieses Mal für die Frauen am Ort, abgehalten. Er hat so einen guten Draht zu den Menschen - toll!
Einige hatten heute die Gelegenheit, ein paar Hausbesuche zu machen. Es war eine ganz andere Erfahrung als in Kampala, da die Leute hier meistens Wohneigentum haben sowie ein Stück Land zum Bewirtschaften besitzen und sich so die Grundnahrungsmittel selbst anbauen können. Nadja finden wir stets inmitten einer Kinder- schar. Die Kleinen sind so dankbar für die Aufmerk- samkeit, die sie von uns bekommen. In der Klinik war wieder Hochbetrieb.
Durch eine Einzel- spende hatten wir die Möglich- keit, ein Baby, dem es ziemlich schlecht ging, in eine Klinik weiter zu überweisen. DANKE, Christina!!!

Die Hälfte der Gruppe unternahm abends noch eine Wanderung zu den großen Sipi-Falls. Es war eine echt sportliche Herausforderung, die sich aber total gelohnt hat.
Alles in allem war es ein erfolgreicher Tag, der alle zufriedengestellt haben dürfte. Auch wenn Einzelpersonen das obligatorische Auto-durch-den-Schlamm-schieben gefehlt hat ;-).
Michael, Patricia und Corinna


Ein neuer, einmaliger Tag mit vielen Überraschungen


Sieben Uhr, die Sonne lacht durch meinen Türschlitz. Also hoch mit den müden Knochen und gestern.
Die Wärme tut gut, und der gestrige Tag scheint vergessen. Alle sind wohlauf und gutgelaunt beim Frühstück.  Heute wird‘s richtig heiß. Mit Sunblocker 100 und neuem Tatendrang geht es an die Baustelle. Zum Mauern fehlt Zement und die Kirchenposition ist immer noch nicht klar, da die abgesprochenen Grenzen noch diskutiert werden.   Nadja, Djamila, Jürgen, Nico und Ich (Micha), die Chance war, mit Thomas als Führer, den naheliegenden Wasserfall zu besichtigen. Dieser Tripp hat sich voll gelohnt.
So nehmen
Pflanzen und Tierwelt waren fantastisch. Vom Wasserfall ganz zu schweigen. Zurück soll es jetzt richtig, auch mit der Kirche, weitergehen. Kaum begonnen, kommt ein Regenschauer, der den gestrigen noch toppt, und zwingt uns zur Pause. Das Krankenzelt wäre beinahe abgesoffenen, hätten wir nicht noch flugs einen Graben gezogen. Da es bis auf kurze Unterbrechungen nicht mehr aufhört und auch sehr kalt wurde, nachdem wir zunächst die Baustelle wieder eröffnet haten,  dann doch Abbruch, Heimreise.
Wie wir den Weg hinauf erneut schaffen wollen, ist uns allen ein Rätsel. Die ersten Meter klappten super, als wir aber immer langsamer werden, hatte keiner wirklich Bock auszusteigen. Es half alles nicht. Wie in einem billigen Actionfilm, hiest es dann „Alle Raus“ Tür auf und wir standen im fließenden Sturzbach aus dem Himmel und stemmten uns gegen die Autos. Stück für Stück ging es vorwärts und die durchdrehenden Reifen sauten uns mächtig ein. Halt war auf dem seifenartigen Tonboden kaum zu finden. Ohne die erneute Hilfe, wie Gestern, der Anwohner, einer sogar mit einer Schubkarre Splitt, hätten wir es nie geschafft.
Als wir alle oben waren, klitschnass und  Erdferkeln sehr ähnlich sehend, war eh alles egal. Runter, Talabwärts war dann aber genauso spannend, weil sich die Autos  bei jeder Bremsung quer stellen und Richtung graben zu rutschen drohten. Die Camel Trophy  war nüscht dagegen! In unserem „Crows Nest“ gab es dann ein Gruppenfoto der Abenteuergruppe und alle waren froh sich duschen und umziehen zu können.
Jetzt ist Freizeit und warten aufs Abendbrot angesagt.  Und der Regen hat aufgehört, es wird wärmer und unser Traumausblick auf den Sipi Falls ergibt einen einzigartigen Ausblick. So viel Wasser kam dort schon lange nicht dem Berg hinab.
Fazit: Andere bezahlen viel Geld für so ein Abenteuer – Bei uns ist auch das alles inklusive.

Montag, März 25, 2013

Sipi Falls - Baubeginn...

Zum ALLERERSTEN MAL haben wir über ein Handydatennetz MANCHMAL Übertragungsmöglichkeiten. Schaut also weiter rein: wir werden kurze Berichte Schreiben.
Wie immer, so war es heute ein harter Anfang an der Baustelle im Landesinneren. Doch, am Ende des Tages, mit einigen überraschenden Wendungen und eine herrliche Rutschepartie unsrer drei Vierrad-Angetriebenen-Autos und der Hilfe von dutzenden von Anwohnern waren wir wieder auf unsrer Hauptstraße zurück zu unsren Schlafplätzen. 
Drei keine Wohnhütten wurden mit ihren Eckpfeilern eingemessen und festgelegt, vorbereitungsarbeiten für die Kirchenfundamente, Regengüsse überstanden und eine Tageklink für 138 Personen durchgeführt (Patricia & Corinna, zusammen mit Djamila, Nadja, Bob & Fabi in wechselnder Besetzung waren ein Klasse-Team).
Wir melden uns bald wieder!
Wie sind gut angekom- men in Kapchor- wa. Eine herrlich geschmück- te Berg- kirche nahm uns im Gottes- dienst auf nachdem wir Kuhlungsprobleme mit einem Wagen hatten. Nach 3 Stunden Gottesdienst ging es mit Mühe und Not und einer großen Umpackaktion die letzten 10 km den Berg hinauf zu unserer Lodge. Wir sind gespannt auf die neuen Herausforderungen, die hier auf uns warten.

Sonntag, März 24, 2013

Hochzeitstag!


Noch leicht gerädert von der gestrigen Anreise hieß es heute früh aufstehen und fertigmachen für die große Hochzeitsfeier von Maria Grace Takali und Joshua Opio. Da die Feier weit außerhalb stattfinden sollte, mussten wir zeitig aufbrechen. Leider ohne Udo und seiner Tochter Frieder, der es Magentechnisch nicht  so gut ging.
Während die Frauen schon in den schönen Kleidern der Landestracht die Blicke auf sich zogen, waren wir Männer noch in zivil. Bevor es jedoch losging, musste erst  Mal eine Tankstelle gefunden werden, welches Luft für unsere Reifen hatte.  Nach dem diese wieder auf Druck gebracht wurden ging es durch eine wunderbare, grüne Landschaft 1,5 Stunden Richtung Kwar Kwar. Bei unserer Ankunft in „the midleof now were“, war die Verlobungsfeier bereits im vollen Gang.
Auf einem größerem Platz waren diverse Pavillons aufgestellt und Planen gespannt worden, wo jede Gruppe, von Braut, Bräutigam, Besucher und auch wir ihren angestammten Platz finden sollten. Die beiden Gruppen des Brautpaares befanden sich in einen lustig vorgetragenen Wettstreit wobei die Gruppe des Bräutigams versuchte, die Gunst der Braut zu erwerben. Das alles wurde sehr unterhaltsam aber auch etwas langatmig, zumal die Sonne auch mächtig vom Himmel strahlte. Zwischendurch wurden wir als Besuch aus Deutschland begrüßt und schon ging die Show aus lauter Musik und diversen Tanzeinlagen weiter. Ein weiterer Teil war auch, dass versuchte wurde, dem Bräutigam falsche Bräute und umgekehrt der Braut falsche Bräutigame unter zu jubeln. Letztendlich kam dann die Braut und ihre Jungfernschar in die Mitte des Platzes, wobei unsere Mary ebenfalls mit von der Partie war.
Als einzige Weiße machte sie jede Tanzeinlage schwungvoll mit und harte in der knallenden Sonne aus, ohne ihr Lächeln zu verlieren.  Nachdem sich Braut und Bräutigam endlich gefunden hatten, gab es das erste Geschenk für die Braut. Kurz darauf wurde sie erneut entführt um dann kurz danach in einem neuen Kleid wieder aufzutauchen. Nun wurden weiter Geschenke gebracht, um Joshua Maria schmackhaft zu machen. Nach dem alle Mitgift  vom Sessel bis zum Koffer präsentiert wurde, fragte der Zeremonienmeister Maria zweimal vergeblich, ob sie mit den Geschenke zu Frieden sei, bevor sie beim dritten Mal zu stimmte. Somit war die Verlobung abgeschlossen.
Nach einer kurzen Pause und einem weiterem Umziehen,  kam endlich der große Augenblick. Stolzen Schrittes trat das Brautpaar erneut in die Mitte der Feier. Die Braut trug ein wunderschönes  Kleid aus Deutschland, welches anschließend weitergereicht werden wird. Die Predigt wurde von unserem Siegfried gehalten wobei die ganze Hochzeitsgesellschaft andächtig lauschte. Inzwischen war das Dorffest auf ca 500 Personen angewachsen, nach Schätzung unseres Fahrers Moses. Als dann das Eheversprechen, geleitet von Colleen, geleistet und die Ringe getauscht wurden, schien der Himmel sich kurz aufzubäumen und es begann kurzfristig zu regnen. Wobei Regen in Uganda als Segen gilt. Gott sei Dank hielt das Wetter doch und Brautpaar und Sonne strahlten zum Schluß um die Wette. Nun gab es die Hochzeitstorten, begleitet von ein paar Wunder-Feuertüten, sehr zum Staunen der Kinder. Hm lecker… Die restlichen Torten wurden an wichtige Personen wie Brauteltern, Siegfried und Colleen usw. weiter gereicht.
Es folgte eine Ugandische Tradition, wobei  sich Braut und Bräutigam gegenseitig mit Essen und Trinken versorgen. Nun folgte der für das Brautpaar wohl schönste Teil. Die Beschenkung durch die Gäste. Ziegen, Puten, Hühner, Wasserkanister und nicht geringe Geldbeträge wurden unter großem Getöse und vielen Umarmungen  überreicht.
Nach einem Gebet wurden wir als besondere Gäste als erstes zum vorher, mehrfach, lautstark angekündigtem Essen gebeten: „Ladies and Gentelmen, the food is now available!“.  Kurz darauf hieß es für uns auch schon Abfahrt.
Zurück bleibt ein unvergessliches Erlebnis, welches wir immer in unserem Herzen tragen werden.
Lieben Gruß von Nadja und Micha. Puh!

Freitag, März 22, 2013

Reisetag!

Puh! Endlich angekommen. „Mein Kopf dröhnt!“, meint Siegfried grad; „Sunday ist immer im Kreis gefahren!“ (Anka); „Er hat 20 Mal nach dem Weg gefragt!“ (Frieda); „Afrika ist groß! Ich wäre gerne selbst gefahren!“ (Micha); „Wir sind anderthalb Stunden geradeaus gefahren und sind trotzdem angekommen!“ (Fabi); „Öhhh!“ (Elias), „Off Road macht Spaß!“ (Klaus); „Ich glaube, wir haben für heute die Option „Abenteuer“ gebucht!“ (Mareike)

Nach gut zwei Stunden haben wir eine kurze Pause eingelegt, Mittag gegessen und Siegfried hat einigen von uns ein Eis ausgegeben. Ich habe festgestellt, dass das Eis in Deutschland VIIIIIEEEEEL besser ist. 
 
Das dritte Auto ist mit Moses, Niko, Elias und mir (Udo) besetzt gewesen. Wir sind mit dem Pickup erst noch einmal zum Ölwechsel und zum „Reifendoktor“ gefahren. Das dieses ugandisch und unproblematisch geschieht ist hier an der Tagesordnung. Die Vorschriften aus Deutschland sind hier überhaupt nicht umzusetzen. Da wird der Dieselfilter über der Erde gewechselt und ausgegossen. Der Sprit sickert in die Erde und kommt irgendwann auch wieder im Grundwasser an. Nach dem wir dann direkt zum Hochzeitsort gefahren sind, haben wir dort im Halbdunkel die beiden Zelte aufgebaut. Die Fahrt dorthin war schon schwierig, da die Wege hier mehr Schlaglöcher und besonders Querrillen haben als die Heinrich-Nordhoff-Straße in Wolfsburg. Auf der Weiterfahrt zu unserem Schlafplatz haben wir dann bei Nacht die Schlaglöcher noch mehr zu spüren bekommen.

Anka, Marie, Frieda, Fabi, Bob und Sunday sind nach dem Essen nach großen Umwegen auch beim Brautpaar angekommen, haben weitere Kuchen abgegeben, um danach nach weiteren Umwegen und Kreisfahrten (!!!) hier zu landen.

Der Rest von uns ist nach Boliso 2 gefahren. Dort wurden wir freudig empfangen. Aufgrund unserer Verspätung konnten sie uns nur wenige ihrer vorbereiteten Lieder und ein Theaterstück vorspielen, wir uns nur kurz vorstellen, die Patengeschenke verteilen und Esthers (das Mädchen mit den Klumpfüßen) Schuhe kontrollieren. Wir waren erstaunt, dass sie – abgesehen von den Schnürsenkeln – noch total intakt waren!

Da es schon dunkel wurde und dann auch noch zu regnen begann, mussten wir schnell weiter. Ich glaube es ist normal, dass man sich hier in Afrika verfährt… Wir sind alle viel zu spät nun in Kabwangasi angekommen. Ich habe Schmerzen im Steißbein (die letzten zwei Stunden saß ich auf dem Busboden, und Ugandas Straßen sind leider nicht ganz so schön wie unsere… und das ist noch untertrieben!) und wir sind alle super kaputt.

Nun müssen wir alle schnell schlafen gehen. Morgen wird ein langer und anstrengender Tag.

Genießt den Schnee!!! :)   Mareike und Udo

... und weg

So, jetzt ist es so weit. Wir sind ja eigentlich schon seit einer halben Stunde unterwegs, aber das ist Uganda. Die Vorbereitungen laufen noch und ich habe die Zeit genutzt um die Bilder in "Highspeed" hoch zu laden. Die Qualität ist leider nicht die beste, aber ich wollte euch zumindest noch etwas teilhaben lassen, bevor wir uns erst mal vom Acker machen...

Wir melden uns sobald es geht. :)  Anka



Donnerstag, März 21, 2013

Letzter Arbeitstag bei der Naomi Froese Schule

Der Tag begann für einige von uns mit dem Treffen der Patenkinder.
Vier von uns fuhren mit Tim zur Kasubi Schule: Corinna, Patricia, Nadja und ich (Anka). Wir trafen insgesamt sechs Patenkinder dort.

Die Begegnung mit meinem Patenkind war für mich etwas sehr besonderes. Daisy konnte bei meinem ersten Besuch in Uganda nur schwer unter Schmerzen laufen. Sie hatte krasse O-Beine, als ich sie damals in Kasubi traf. Ich hatte sie sofort ins Herz geschlossen und ohne groß zu überlegen angeboten sie als Patenkind aufzunehmen. Nun konnte ich sie endlich wiedersehen. Was für ein berührender Moment. Sie erkannte mich wieder und unsere Faxen von vor zwei Jahren gingen sofort weiter. Sie wurde mittlerweile operiert, hat nun gerade Beine und kann laufen ohne Schmerzen zu haben. Ich war so happy sie zu sehen, wie sie nun wie alle anderen Kinder herumlaufen und spielen konnte. Ich kann nur jedem nahe legen sich mit dem Gedanken über eine Patenschaft zu befassen. Ihr könnt damit einem Kind die Möglichkeit schenken, richtig zu leben, eine Zukunft zu haben, eine Kindheit zu haben...

Im Anschluss daran arbeiteten Patricia und Corinna in der Clinic und checkten die Kinder durch. Nadja wurde in den Unterricht integriert und gesellte sich später zum Medical Team. Ich fuhr mit Tim zur Naomi Froese Schule um dort weiter zu arbeiten.

Heute wurden viele Projekte an der Naomi Froese Schule weiter gebracht, bzw vollendet:


Michael widmete sich zusammen mit mir der Elektrik um in den Schlafräumen der Mädchen und der Lehrer Licht zu installieren. Am Ende des Tages, kurz vor Abfahrt, konnten wir alle gemeinsam die Lampen feierlich in Betrieb nehmen, was durch die Kinder lautstark gefeiert wurde. Es war beeindruckend zu sehen wie sehr sich Menschen über eine schlichte Lampe freuen können.

An anderer Stelle sorgten Jürgen und Udo ebenfalls für Freude und Jubel. Dank ihres Einsatzes konnten zwei Schaukeln und neue Kletterseile auf dem Spielplatz eingeweiht werden. Für die Sicherheit sorgte Elias, indem er den Zaun reparierte.

Gute Nachrichten von der Schwimmerfront, alle acht Kinder haben erfolgreich das Schwimmen gelernt. Der Einsatz der Mädels (Marie, Djamila, Friederike und Mareike) hat sich also gelohnt.


Friederike und Elias haben in den Schlafräumen weiter etwas für Farbe gesorgt und die Fenster und Türen grün :D gestrichen.

Klaus hatte seinen letzten Tag an der Herritage School und ist leider nicht ganz so glücklich mit dem "Ergebnis".... aber so ist das nun mal in Uganda, sie haben hier ihre eigene Art die Dinge anzugehen und zu lösen.

Ich (Fabi) habe mir wieder Hacke und Schaufel geschnappt um hinter der Aula die Fläche zu
ebnen. Wie am Vortag wurde ich dabei von zwei Einheimischen unterstützt. Die beiden haben mir gezeigt, wie viel Energie in einem Menschen stecken kann. Auch Logan, der Sohn von Tim und Colleen, unterstützte uns heute dabei. Jürgen und Anka stießen nach dem Mittagessen auch noch zu uns und wurden Zeugen eines überraschenden Ereignisses: die "Wand" des Abhanges auf dem wir die Sandsäcke zum Abstützen platziert hatten, sackte aufgrund des Wetters der letzten Tage ab. Es wurde niemand verletzt, dennoch kostete uns dies einiges an zusätzlicher Kraft. Aber "s**t happens", wir sind flexibel.


Uns ist gerade aufgefallen, dass ein wichtiges Thema in den letzten Posts viel zu kurz gekommen ist. Unser Handwerker der Woche (Niko) schaffte so einiges in den letzten vier Tagen. Angefangen mit dem Ausheben des Fundaments - am ersten Arbeitstag erwähnt -, dem Fertigstellen der Sitzflächen in der Aula mit mir (Anka) und letzendlich der größten Baustelle, dem Mauern der Rückwand der Aula. Dies bewältigte er mit den fleißigen Händen der Einheimischen, die sich als äußerst geschickt im Mauern herausstellten.

Bob ging mal wieder auf TAPP Besuche, dieses Mal mit Jürgen und Fabi. Es waren wie immer sehr bewegende Besuche und die Damen haben sich sehr über die Geschenke gefreut.

Es kann nicht oft genug gesagt werden, wir danken alle Spendern für die Unterstützung!

Ab morgen befinden wir uns auf der Reise. Wir hoffen, dass wir zwischendurch Internet und Strom haben um uns bei euch zu melden. Ansonsten gibt es erst nächsten Samstag wieder Posts von uns.

Fabi / Anka

Ps: Die Koffer sind übrigens alle wieder bei uns gelandet. :)