Sonntag, Mai 01, 2016

Ein „Arbeitstag“ der anderen Art



Heute war ein ganz besonderer Tag. Es war nicht nur Sonntag, der Tag des Herrn, sondern Women’s Day in der Gemeinde Gottes Uganda! In einem Land, wo die Frauen nur Pflichten und kaum Rechte haben, soll betont werden, dass Männer und Frauen von Gott gleichberechtigt geschaffen wurden.
Die Anreise nach Boliso II war für einige von uns mit Hindernissen verbunden. Der eine Bus blieb auf einmal stehen und es fing an aus dem Motorraum zu qualmen. Da hieß es für alle aussteigen und die Umgebung genießen. Schon bald fingen Anka und Andrew auf der Straße an zu tanzen, da wir genau vor einer Kirche die Autopanne hatten. Es stellte sich heraus, dass der Motor heiß gelaufen war, da der Kühlwasserdeckel nicht an seinem Platz saß.

In Bolisto II endlich angekommen, teilte sich die Gruppe. Da unser Bus bereits ein Lied eingeübt hatte, blieben wir vor Ort. Wir wurden mit lautem Gesang und rhythmischen Klängen in der Kirche (ohne Dach) bei strahlendem Sonnenschein und drückender Hitze empfangen. Um die bleichen Europäer vor der Sonne zu schützen wurde kurzer Hand ein Sonnensegel mit unsrer Autoplane gespannt.

 
Der Gottesdienst bestand aus wundervollen Gesangs- und Tanzeinlagen von verschiedenen Chören. Die Frau stand heute ja im Mittelpunkt. Es stellten sich etliche mit ihren Aufgaben vor und liefen anschließend stolz zu ihren Männern. Andere wiederum legten Zeugnis ab. Natürlich wurden wir als besondere Gäste willkommen geheißen und durften uns persönlich vorstellen. Wobei die dreifache Übersetzung (deutsch – englisch – Landessprache) einige Zeit in Anspruch nahm. Unser anschließender Gesangsbeitrag wurde mit großer Freude angenommen. Highlight des Gottesdienstes war die Predigt von Colleen, in der sie die Frauen ermutigte ihre gleichberechtigte Rolle in der Gesellschaft einzunehmen. Und dann kam plötzlich der Regenschauer und wir mussten in einen Klassenraum umziehen, was aber der Stimmung keinen Abbruch tat, da Regen in Uganda als Segen gilt.

Die zweite Gruppe fuhr weiter nach Opongo; dort wurden wir mit Gesang empfangen und zogen gemeinsam in die Kirche ein. Es folgten weitere Chorlieder von den schönen traditionellen Instrumenten begleitet, von verschiedenen Chören.


Nun schlossen sich viele Vorstellungen der örtlichen, regionalen und nationalen GemeindemitarbeiterInnen, sowie Begrüßungsreden an. Dazu gehörte natürlich auch unsere Vorstellung inklusive Liedbeitrag, der wieder einmal viel Freude auslöste. Überhaupt konnte der immer wieder einsetzende Regen die Freude nicht trüben, einige Kinder tanzten sogar draußen in den großen Pfützen zu den Liedern! Bob durfte trotz Frauentag die Predigt hier halten und schaffte es, dass alle anwesenden Männer den Frauen die gebührende Ehre entgegen brachten.


Auf einmal wurde der Gottesdienst unterbrochen - die andere Gruppenhälfte war eingetroffen und wurde in der gleichen Weise von den Chören begrüßt…   
Inzwischen war es nach 15 Uhr und der Gottesdienst wurde für das Mittagessen unterbrochen.- Anschließend wurden die Vorstellungen und Begrüßungsreden fortgesetzt, wobei im Besonderen Colleen gefeiert wurde, da sie das erste Mal nach ihrer Erkrankung wieder in Opongo war. Sie bekam unter anderem vier Hühner und eine Ziege geschenkt, die wir alle später auf dem Gepäckträger mit in unsere Unterkunft nahmen. Diese große Gebetserhörung, dass Colleen wieder Krebsfrei leben darf und ihre Aufgaben wieder weitestgehend übernehmen kann, wurde gefeiert und Gott gepriesen. Geschickt wurden die Bitten in die Begrüßungsreden eingeflochten, wie Tische und Bänke für die 150 Schüler, sowie Baumaterial für die neue Kirche, da die Gemeinde inzwischen über 150 Mitglieder hat! Für die Schulbänke gab es daraufhin von uns eine spontane Unterstützung von 200 €.
Einige Male wurde vom Moderator betont, dass er einige Programmpunkte kürzen müsse, damit es nicht zu spät würde. So endete der Gottesdienst schon J um 17.45 Uhr mit dem Segen und wir begutachteten noch die verschiedenen Projekte: die Grundmauern zum Kirchenneubau, die Schulgebäude, ein Teil noch ohne Dach und den Brunnen, der schon fertiggestellt ist. 



Kurz vor Sonnenuntergang endete unser „Arbeitstag“ der besonderen Art, zur Belohnung erwarteten uns im Quartier Spaghetti!



Viele Grüße von Sanna & Friedbert

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Vielen Dank für Euren Einsatz, besonders in Boliso.

Ich freue mich, dass Ihr dort sein konntet.
Bitte grüßt mir Tim und Colleen.

PS Leider musste ich zur Kenntnis nehmen, dass der Gottesdienst unter einem Sonnensegel stattfand.

Bitte erfragt die Kosten für die Neuanschaffung eines Daches.

Viele Grüße,

Gerhard.