Montag, Oktober 03, 2011

3. Oktober - Der Tag des Mauerfalls

Heute sind wir erfolgreich in unseren ersten Arbeitstag gestartet. Unser Weg führte nach unserem gemeinsamen Frühstück direkt in die Naomi-Froese-Schule. Dort wurden wir herzlich von Chistine, der Schulleiterin, den Lehrern, Angestellten und vor allem von den Kindern empfangen. Nach einer kurzen Führung wurden uns zur Begrüßung von den Schülern der 6. Klasse zwei Lieder gewidmet, die wir mit Begeisterung verfolgt haben. Nach großem Beifall ging es jedoch für uns an die Arbeit.
Unsere beiden männlichen Teammitglieder wurden direkt zum „Rasenmähen“ eingeteilt was in diesem Fall Handarbeit bedeutete. Wir Mädels haben uns den Klassen zugewandt. Wir bildete zwei Teams plus persönlichem Paparazzi…oder besser: Mamarazzi (Julia)! Die erste und zweite Klassen erhielten eine kurze Einführung zum Thema Zähneputzen, Waschen und Körperpflege. Die zweite Gruppe widmete sich dem Thema Familie und Unterschiede zwischen den Ländern Deutschland und Uganda incl. einer anschließenden offenen Fragerunde an uns zum Leben in Deutschland. Dieses Thema wurde ausführlich in der Klasse drei und vier erarbeitet und diskutiert und konnte nur durch die Lunchzeit beendet werden.
Wir wurden mit Fragen konfrontiert, die uns z. T. erstaunten und auf der anderen Seite auch häufig zum Lachen brachten. So wurden wir gefragt, ob wir in Deutschland Schlange essen würden oder ob es wo wir wohnen, auch Kühe gäbe, die zu Hause gehalten werden. Auf der anderen Seite standen Fragen im Raum wie z. B. ob ein Studium in Deutschland möglich sei und wie man dieses erreichen könnte.
Nach einem leckeren Mittagessen ging es in die zweite Phase des Tages. Wir teilten uns in zwei Gruppen, wobei eine Gruppe zu einigen TAPP-Familien aufbrach, um diese zu besuchen und gepackte Taschen mit ein paar Kleidungsstücken, Kuscheltieren und Süßigkeiten vorbeizubringen. Die zweite Gruppe holte sich Handschuhe, Hammer und Brechstange und hämmerte, trat und stieß so lange auf eine kleine abzureißende Mauer ein, bis sie schlussendlich fiel! Da diese Truppe eine reine Mädelsbesetzung vorzuweisen hatte, sind wir besonders stolz auf dieses erreichte Ziel, das perfekt zum Feiertag passte! ;-)

Unsere spontan entschiedene dritte Phase des Tages zu einer Feierlichkeit des deutschen Botschafters zu fahren, stellte sich vor Ort als nicht wirklich lohnenswert heraus, so dass wir uns wieder kurzer Hand auf den Weg nach Hause machten. Mit lauter Musik und viel Gelächter, brachte Taxifahrer Jimmy uns zurück zum Haus der Stevensons, um noch gemeinsam endlich etwas zu essen und den Tag ausklingen zu lassen.

Amys Kommentar auf unserer Rückfahrt war: „Mir kommt es so vor, als wenn wir schon ewig hier sind.“ Damit hat sie vollkommen recht, wir haben erst den zweiten Tag, aber der Umgang in der Gruppe ist jetzt schon ausgesprochen vertraut und sehr oft einfach locker und ausgelassen. Wir lachen viel miteinander und manchmal auch übereinander (ok, zugegeben, dies geschieht öfter). Aber es ist mit Sicherheit eine sehr gute Basis für die nächsten spannenden Tagen…Ich freu mich darauf!

Michaela

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