Dienstag, November 26, 2013

30 Millionen Rosen für Europa ... aus Äthiopien ... und weitere kleine und große Wunder

Nach ihren gestrigen Einkäufen in Addis können die Männer unterstützt von einigen sehr engagierten ehemaligen Schülern im Bereich Elektroinstallation heute fleißig weiter arbeiten.
Marie und ich fuhren mit dem Schul- direktor, einer Lehrerin und Aida zum ersten kleinen Unter- nehmen, dass zehn ehemalige Schüler vor zwei Monaten gründeten (Ausbildungsbereich Küchenarbeit). Sie konnten kostenlos zwei Kantinenräume auf einer riesigen Rosenfarm übernehmen. Da sie alle aus sehr armen Verhältnissen kommen, konnten sie sich keine Geräte kaufen, sondern haben einfach von zuhause das mitgebracht, was dort entbehrlich ist. Mit minimalster Ausrüstung bewirten sie nun ca.150 Gäste täglich und stehen mächtig unter Druck. Die Inhaber der Rosenfarm erwarten, dass sie ihr Angebot von zur Zeit drei Gerichten erheblich ausweiten. Dies ist aber nur mit einem Mehr an  Kühlschränken, Herden, Kochtöpfen usw. möglich. Zur Zeit arbeiten alle gratis und die Einnahmen werden in die Lebensmitteleinkäufe und weitere Materialien gesteckt. Aber so würde es noch sehr lange dauern, bis sie genügend Kapital für größere Anschaffungen haben. Die Chancen auf einen staatlichen Kredit sind mangels Sicherheiten sehr gering. Ihr Eifer, Einsatz und Mut haben uns beeindruckt. Es wäre wirklich schade, wenn sie die Kantine wieder aufgeben müssten. Es ist eine große Chance für sie und ihre zehn Familien. Wir überlegen mit Aida, wie wir am besten helfen können.
Und dann ging es gleich zum Manager der Rosenfarm um die Ecke, auf der jährlich 30 Millionen Rosen für den Export überwie- gend in die Niederlande produziert werden. Er empfing uns freundlich und erzählte uns von den vielen Wohltaten, die sein Unternehmen als Arbeitgeber seinen 650 Mitarbeitern gewährt. Besonders im Bereich Gesundheitsprävention und Mutterschutz sei sein Betrieb vorbildlich.  Anschließend zeigte er uns ein Gewächshaus und den Verpackungsbereich – sehr interessant, aber wir gingen trotzdem mit gemischten Gefühlen. Die Ausführungen dieses Managers waren uns doch ein bisschen zu positiv.
Und nun, während von draußen die Hammergeräusche der Männer hereindringen, packen wir wieder Lebensmittelpakete für die Patenbesuche, die für heute Nachmittag wieder auf dem Programm stehen.

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