Marie und ich fuhren mit dem Schul- direktor, einer Lehrerin
und Aida zum ersten kleinen Unter- nehmen, dass zehn ehemalige Schüler vor zwei Monaten gründeten (Ausbildungsbereich
Küchenarbeit). Sie konnten kostenlos zwei
Kantinenräume auf einer riesigen Rosenfarm übernehmen. Da sie alle aus sehr
armen Verhältnissen kommen, konnten sie sich keine Geräte kaufen, sondern haben
einfach von zuhause das mitgebracht, was dort entbehrlich ist. Mit minimalster
Ausrüstung bewirten sie nun ca.150 Gäste täglich und stehen mächtig unter
Druck. Die Inhaber der Rosenfarm erwarten, dass sie ihr Angebot von zur Zeit
drei Gerichten erheblich ausweiten. Dies ist aber nur mit einem Mehr an Kühlschränken, Herden, Kochtöpfen usw.
möglich. Zur Zeit arbeiten alle gratis und die Einnahmen werden in die
Lebensmitteleinkäufe und weitere Materialien gesteckt. Aber so würde es noch
sehr lange dauern, bis sie genügend Kapital für größere Anschaffungen haben.
Die Chancen auf einen staatlichen Kredit sind mangels Sicherheiten sehr gering.
Ihr Eifer, Einsatz und Mut haben uns beeindruckt. Es wäre wirklich schade, wenn
sie die Kantine wieder aufgeben müssten. Es ist eine große Chance für sie und
ihre zehn Familien. Wir überlegen mit Aida, wie wir am besten helfen können.
Und dann ging es gleich zum Manager der Rosenfarm um die
Ecke, auf der jährlich 30 Millionen Rosen für den Export überwie- gend in die
Niederlande produziert werden. Er empfing uns freundlich und erzählte uns von
den vielen Wohltaten, die sein Unternehmen als Arbeitgeber seinen 650
Mitarbeitern gewährt. Besonders im Bereich Gesundheitsprävention und
Mutterschutz sei sein Betrieb vorbildlich.
Anschließend zeigte er uns ein Gewächshaus und den Verpackungsbereich –
sehr interessant, aber wir gingen trotzdem mit gemischten Gefühlen. Die
Ausführungen dieses Managers waren uns doch ein bisschen zu positiv.
Und nun, während von draußen die Hammergeräusche der Männer
hereindringen, packen wir wieder Lebensmittelpakete für die Patenbesuche, die
für heute Nachmittag wieder auf dem Programm stehen.
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