Der Samstag versprach ein langer Tag voller intensiver Eindrücke zu werden. Unsere erste Station führte uns nach Nampunge, wo sich auf einem gemeinsamen Gelände die
Nampunge Clinic und die Nampunge High School
befinden. Wie immer in Afrika wurden wir mit offenen Armen empfangen. Die herzliche Atmosphäre begleitete uns auch während der Führung durch die Klinik, geleitet von Jimmy, dem engagierten Leiter der Einrichtung. Er berichtete von der wichtigen Arbeit, die hier geleistet wird: Aufklärung, Diagnostik und Impfungen gegen HIV, Malaria, Tuberkulose und Typhus gehören zum medizinischen Angebot.
Insgesamt gibt es 15 vergleichbare Kliniken in der Region – rund 60.000 Menschen leben hier – doch „unsere ist am besten ausgestattet“, sagt Jimmy stolz. Etwa 100 Entbindungen finden hier jedes Jahr statt. Die letzte lag nur wenige Stunden zurück und einige von uns durften sogar den neuen Erdenbürger begrüßen. Zweifelsohne ein Höhepunkt unseres Besuches.
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Markus bei der Übergabe von Materialien zur Ausstattung der Klinik |
Direkt nebenan befindet sich die Nampunge Community High School, eine weiterführende Schule. Im vergangenen Term wurden hier 859 Schülerinnen und Schüler unterrichtet, für den kommenden Term werden bereits über 1.000 erwartet. Wir hatten die Möglichkeit, einen Blick in die Unterrichtsräume zu werfen, besuchten die Schulbücherei und konnten auch die Schlafräume für die Internats-Schülerinnen und -Schüler besichtigen.
Beide Einrichtungen genießen in der Region einen ausgesprochen guten Ruf.
Unsere nächste Station führte uns zur
Marion Junior School,
ebenfalls im Stadtteil Nampunge gelegen. Auch hier wurden wir auf ganz besondere Weise begrüßt: Die Grundschulkinder überraschten uns mit einer liebevoll einstudierten Gesangsaufführung – und das während der Schulferien!.
Die Schule verfügt über ein großzügiges Gelände, das auf bemerkenswerte Weise genutzt wird. Zum einen dient es der Selbstversorgung der Internatsschülerinnen und -schüler, zum anderen werden hier Verantwortung und Nachhaltigkeit gefördert. Mit der Einschulung übernimmt jedes Kind die Patenschaft für einen Baum, den es selbst pflegt und regelmäßig mit Wasser versorgt. Beim Verlassen der Schule erhält das Kind schließlich den Ertrag, den „sein“ Baum über die Jahre hervorgebracht hat.


Ein wunderbares Beispiel dafür, wie Bildung nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Haltung formt – und wie junge Menschen ganz praktisch lernen: Einsatz wird belohnt.
Nach einem leckeren, traditionell lokalen Mittagessen in der Schule erwartete uns noch ein ganz besonderer Programmpunkt: der Besuch des
TAPP-Programms in Kakiri
TAPP steht für Tumaini AIDS Prevention Program, und damit haben Sie vielleicht ihr erstes Wort auf Suaheli gelernt: "Tumaini" bedeutet Hoffnung. Die ohnehin schon schwierige Arbeitssituation in Uganda wird durch eine Aidserkrankung fast aussichtslos. Mit dem TAPP-Programm erhalten Betroffene Lebenshilfe in Form von Beratung, Zuwendung und konkreten alternativen Verdienstmöglichkeiten.
Kakiri ist einer von mehr als 40 Standorten, an denen das Programm aktiv ist. Wir durften die lokale Einrichtung besuchen – und waren einmal mehr tief beeindruckt , wie viel Engagement, Kreativität und Mitgefühl bewirken.
Stolz präsentierten uns die Frauen ihre hergestellten Produkte: Nachhaltig produzierte Seife, genähte Waren, Spielzeug sowie handgefertigte Schüsseln und Untersetzer. Und da war sie wieder, die schon mehrfach in diesen Tagen zitierte Tumaini, die Hoffnung. Deutlich konnten wir sie auch hier spüren.
Während unseres Besuches waren wir schon bald umringt von fröhlichen Kindern –sowohl von Kindern der betreuten Frauen als auch von Kindern aus der Nachbarschaft. Über gemeinsame Spiele fanden wir schnell zueinander. Die gemeinsame Zeit hat uns und den Kindern gut getan, der Abschied war sehr herzlich...
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