Heute machten wir uns zu einer ganz besonderen Veranstaltung
auf den Weg: Anlässlich des Welt-Aids-Tages waren wir zum 15-jährigen Jubiläum
der TAPP-Arbeit eingeladen.
Wieder einmal benötigten wir aufgrund der für uns „verwöhnte
Deutsche“ unvorstellbaren Verkehrssituation die 2-fache Zeit (2 St!), um durch
Kampala und an unserem Ziel anzukommen. Wie schön, dass die Menschen hier äußerst
geduldig sind und auf uns warteten.
Was ist TAPP? Tunami-Aids-Prevention-Programm (wobei „Tunami“ Swahili ist und Hoffnung bedeutet)! In der Gemeindearbeit wurden 2004 die zerstörerischen und vernichtenden Kräfte dieser furchtbaren Erkrankung immer deutlicher. Nicht nur die gesundheitlichen Auswirkungen für die Erkrankten, die zu dieser Zeit unbehandelt waren und starben, sondern auch für die Angehörigen und Familien (besonders deren Kinder) führte dies immer mehr zu einem ausweglosen Desaster. Aus Angst vor dem drohenden Stigma innerhalb der Gesellschaft ließen sich die Menschen aber weder testen noch behandeln. Aber-Tausende Kinder wurden zu Waisen.
Sogar bestes Theater wurde uns geboten! |
Colleen Stevenson gibt einen Ausblick |
An diesem Feiertag wurden wir mit einem tollen T-Shirt
Geschenk gleich empfangen. Nachdem wir hineingeschlüpft waren, erwartete uns
erstmal herrlicher landestypischer Musik und Tanz. Wir durften Zeugnisse von mutigen
betroffenen Frauen und Männern hören, die uns sehr berührt und sich in unsere
Erinnerung eingebrannt haben. Mit
unübersehbarer Lebensfreude und Dankbarkeit gegenüber GOTT und Colleen sangen
und tanzten die einzelnen TAPP-Gruppen, dessen Vertreter aus der Nähe und Ferne
angereist waren. Die Betroffenen und ihre Familien erlebten und erleben diese
Unterstützung als lebensrettend. Ziel ist es, dass in noch weiteren Regionen
TAPP-Gruppen entstehen.
Seinen Höhepunkt erlebte die Veranstaltung in der Aufforderung
an unsere Gruppe, sich an einem traditionellen
Tanz zu beteiligen! Nachdem wir das notwendige Equipment angelegt hatten, ließen
wir uns nicht „lumpen“. Die Hoffnung ist, dass die offensichtliche Freude und
das begeisterte Klatschen der Zuschauer nicht
nur durch deren Belustigung an unserem Versuch entstanden sind. Auf jeden Fall
hat es uns allen riesigen Spaß gemacht!
Dieser Sonntag begann mit einem wie immer fürstlichen
Frühstück. Das Obst, was wir hier in Fülle angeboten bekommen, schmeckt
paradiesisch und wir werden es ab morgen wehmütig vermissen. Gottesdienst feierten wir in und mit der
Mutungo-Gemeinde hier in Kampala. Zum vorerst letzten Mal tauchten wir ein in
den überwältigenden gesungenen und getanzten Lobpreis. Pastor „Siegfred“ hielt
die Predigt.
Am Nachmittag konnten wir weitere Patenkinder sehen,
interviewen und beschenken.
Der Rest des Tages ist gefüllt mit den Vorbereitungen der
anstehenden Abreise und einem Rückblick auf die vergangenen zwei Wochen.
Es tut gut, auf das Geschaffte zurückblicken zu können. Es
hat uns Kraft gekostet aber wir fahren als Beschenkte zurück in unsere Heimat.
Dankbarkeit erfüllt uns im Blick auf alle erlebt Bewahrung, Gesundheit und
Kraft, ohne welche dies alles nicht möglich gewesen wäre, UND: wir wollen
wiederkommen! Die Menschen hier verdienen unsere Hochachtung für Ihren Mut, sich
den Verhältnissen zu stellen und weiterzumachen, wo es aussichtslos erscheint. Die
Workcamps lassen die Menschen hier erleben, dass sie nicht allein sind in ihrem
Kampf um ein würdevolles Leben. Sie bewirken Ermutigung, geben Hoffnung und schaffen
schrittweise Veränderung.
Und jetzt noch einen Dank an alle die hier mit der Blog „mitgefahren“
sind. Vor allem alle die eine neue Patenschaft abgeschlossen haben. Inzwischen
wissen wir genau, dass 19 Kinder (und hoffentlich durch die direkte Vermittlung
noch einige mehr!), darunter ein blinder Junge von 11 Jahren, dieses Geschenk
zugesprochen bekommen haben. Sie freuen sich auf einen gesicherten Schulplatz –
bis nach der Ausbildung oder dem Studium.